Inhalte
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben in der Schweiz bedeutende politische und gesellschaftliche Veränderungen (Entstehung einer Wohlstandsgesellschaft, Konkordanzdemokratie und Zauberformel, europäische Integration und Rückbesinnung auf das Nationale, Umweltbewusstsein usw.) stattgefunden. Ihnen wollen wir nachgehen, wobei uns in erster Linie die entscheidenden Paradigmenwechsel interessieren. Parallel zum historischen Wandel fand auch in der Schweizer Literatur ein spürbarer Wandel statt, der sich vor allem in zwei deutlichen Einschnitten, zu Beginn der 1960er-Jahre mit dem Anschluss an die Moderne und in den 1990er-Jahren mit der Postmoderne, manifestiert hat. Die Wechselbeziehungen zwischen historischem und literarischem Wandel in der neueren Schweiz bildet denn auch das zentrale Thema unseres interdisziplinären Weiterbildungskurses. Dabei richten wir das Augenmerk besonders auf die jüngsten Entwicklungen in den beiden Disziplinen.

Thematische Zielsetzungen
Geschichte:
- Gesellschaftliche und kulturelle Transformationen nach dem Paradigmenwechsel von «1968»
- Die Schweiz und ihre postmoderne Gesellschaft: Neue politische Bewegungen und ihre Polarisierungen; Ausbau des Sozialstaates; der politische Erfolg in der Frauenfrage; multikulturelle Gesellschaft; Verunsicherungen und Krisengefühle; Infragestellung des «Sonderfalls» Schweiz; Umwelt und Umweltbewusstsein; die Schweiz im internationalen Spannungsfeld; postmodernes Geschichtsverständnis und Wandel im erinnerungskulturellen Umgang mit der Nation

Literatur:
- Der literarische Paradigmenwechsel zu Beginn der 1960er-Jahre: Anschluss an die literarische Moderne
- Der erneute Paradigmenwechsel in den 1990er-Jahren: Eine neue Generation von Schriftstellern meldet sich zu Wort.
- Die eigene Biografie als neue Heimat; Dominanz einer personalisierten Eventkultur; teilweise Fortschreiben in der Tradition der klassischen Moderne; Migrationsliteratur und ihr Einfluss auf die übrigen Literaturen


Pädagogisch-didaktische Zielsetzungen:

Geschichte:
- Auseinandersetzung mit dem neuesten Forschungsstand und den jüngsten fachwissenschaftlichen Debatten zur Schweizer Geschichte seit den 1970er-Jahren
- Vertiefung und Diskussion gesellschaftlicher, politik- und kulturgeschichtlicher Problemfelder der jün-
geren und jüngsten Schweizer Geschichte
- Arbeit mit Primär- und Sekundärtexten, die auch im Unterricht verwendet werden können

Literatur:
- Kenntnis der beiden grossen Paradigmenwechsel und ihrer Auswirkungen auf die jüngere und jüngste
Schweizer Literatur
- Besitz eines Korpus exemplarischer Textbeispiele (Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik) aus der jüngeren und jüngsten Schweizer Literatur, die sich für die Behandlung im Unterricht besonders eignen


Arbeitsweise
Ein Einführungsreferat zur neueren und neuesten Schweizer Geschichte und Literatur. Gruppenarbeit an konkreten Themen und Textbeispielen.

Kosten
CHF 220.- (subventionierte Teilnehmende aus
S2B
S2M
Kursleitung: Franziska Metzger, Dozentin PH Luzern, Projektleiterin, Zentrum für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen
Mario Andreotti, Lehrbeauftragter für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität St. Gallen
Kursdauer: 8.00 Std.
Kursregion: PH Luzern
Organisator: PH Luzern
Subv. Tn-Beitrag: CHF 110.00
Kurskosten: CHF 220.00
Daten:
Mi20.09.201709:30-17:30
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