Ethik im Philosophieunterricht F25.001
Nummer: | PLU.PH01.02-S2 24.F25.001 |
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Veranstalter: | PLU.Sekundarstufe 2 |
Leitung: | Roland Latscha |
ECTS-Punkte: | 0 |
Datum: | 06.03.2025 - 05.06.2025 |
Raum: | UP 2.A15 |
Unterrichtssprache: | Deutsch |
Anmeldungszeitraum: | 13.01.2025 - 02.02.2025 |
Weitere Informationen: |
Ziele und Inhalte
ETHIK IM PHILOSOPHIEUNTERRICHT
Ethikunterricht muss Antworten auf folgende Fragen vermitteln: Was ist Ethik? Was ist Moral? Was ist gemeint, wenn Ethik als Reflexionsinstanz der Moral begriffen wird? Welche Grundpositionen philosophischer Ethik gibt es? Welche Anwendungsbereiche der Ethik gibt es? Auf welchen Grundannahmen über den Menschen beruht die Möglichkeit der Ethik und der Moral (Freiheit)?
Ziele
Das für den Ethikunterricht zu schulende Personal wird vertraut gemacht mit dem Fach Ethik, das Antworten auf die Frage ‚Was soll ich tun?’ systematisiert. Das Fach Ethik besteht einerseits in dem Versuch, typische Antwortmuster auf diese Frage zu erkennen, und erlaubt auf diese Weise, Theorien der Ethik zu differenzieren (Kantianismus, Utilitarismus, Aristotelismus, Feminismus etc.). Darüber hinaus thematisiert das Fach Anwendungsfelder dieser Theorien, die entsprechend stärker auf Einzelfallanalysen beruhen (Angewandte Ethik). Hier geht es vor allem um den Erwerb der Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler ethisch zu sensibilisieren, ihnen also ein Gespür für die ethische Relevanz ihres Handelns zu vermitteln. Auch sollen sie in die Lage versetzt werden, komplexe Entscheidungssituationen eigenständig moralisch zu beurteilen.
Aspekte des Ethikunterrichts für Lehrpersonal
Ethikunterricht besteht zum einen in der Analyse klassischer Texte zur Ethik. Hier gilt es, Theorien der Ethik zu erfassen und vorzustellen; typische Fragestellungen der Ethik sollen erarbeitet werden; ein Gespür für Auslassungen und Ausgrenzungen in verschiedenen Systemen der Ethik soll erworben werden (Aristoteles über Sklaven und Frauen, Kant über „Rassen“, Rawls über die Familie). Auch soll erarbeitet werden, wie sich ethische Fragestellungen von rechtlichen, ästhetischen, politischen oder religiösen unterscheiden (überschneidet sich etwa die Frage ‚Was fordert das Recht?’ mit der Frage ‚Was fordert die Moral?’). Schliesslich muss erörtert werden, welche Grundannahmen über den Menschen gelten müssen, damit Ethik möglich ist (Freiheit, freier Wille, Verantwortung).
Anhand von alltagsnahen Beispielfeldern sollen mögliche Anwendungen ethischer Positionen kennengelernt werden. Die Lehrpersonen des Fachs Ethik sollen Einzelfälle lebendig präsentieren und in den vielfältigen moralischen Implikationen zur Diskussion stellen können. Typische Fragen angewandter Ethik sind: Darf man Tiere essen? Muss man Armen helfen? Was ist Glück? Wie verteile ich knappe Medikamente? Gibt es gerechte Kriege? Mit Blick auf die Durchführung des Unterrichts ist dabei zu fragen: Welche philosophiespezifischen Mittel und Methoden helfen, ethische Fragestellungen näher zu bringen? Sokratisches Gespräch, Dilemmadiskussionen, Gedankenexperimente, Debatten etc. Welche Medien sind sinnvoll: Filme, Literatur, Theaterstücke.
Planen
Wie lässt sich ein Bewusstsein für die Perspektive der Moral entwickeln? Wie können moralisch relevante Entscheidungssituationen anschaulich dargestellt und vermittelt werden?
Durchführen
Welche Form der Vermittlung, welches Medium (Texte, Film, Literatur) ist für die Thematisierung einer moralisch relevanten Fragestellung angemessen? Wie gelingt es, allgemeine moralische Positionen mit individuellen Lebenslagen in ein Gespräch zu bringen, so dass das eigenen Handeln in seinen moralischen Implikationen verstanden wird?
Auswerten
Woran lässt sich der Erfolg des Unterrichts bemessen? Was heisst: moralische Urteilskraft stärken?
Relevante Professionskompetenzen:
01: Kompetenz zur Unterrichtsgestaltung
02: Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts
08: Reflexionskompetenz
Lehr- und Lernformen
Die Lehrveranstaltung findet sowohl im Selbst- als auch im Präsensstudium statt, d.h. die Studierenden bearbeiten spezifische Aufgaben.
Verwendete Lehr- und Lernformen: Lektüre, textgestützte Analyse von Fallbeispielen, Gruppenarbeit.
Form des Leistungsnachweises
Abgabe einer ethischen Unterrichtssequenz plus eines Präparationsformulars [Richtgrösse 10 bis 12 Seiten] mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen und einem Essay [Richtgrösse 4 bis 6 Seiten].
Modalitäten der Repetition
In einer allfälligen zweiten Chance: Abgabe einer ethischen Unterrichtssequenz mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen und einem Überarbeitungsprotokoll. In einer allfälligen dritten Chance ist das Modul zu wiederholen und sind erneut eine ethische Unterrichtssequenz mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen abzugeben.
Obligatorische Literatur bzw. Medien
Obligatorische Lektüre
Henning Franzen (Hg.), DenkArt. Arbeitsbuch Ethik 11, Paderborn 2012: Schöningh Verlag
Johannes Ach et el. (Hg.), Grundkurs Ethik. Band 1: Grundlagen, Münster 2016: Mentis Verlag
Johannes Ach et al. (Hg.), Grundkurs Ethik. Band 2: Anwendungen, Paderborn 2011: Mentis Verlag
Regina Oehler, Julika Tillmanns (Hg.), Philosophie. Was geht mich das an? München 2015: Verlag Komplett Media
Julian Nida-Rümelin et al. (Hg.), Handbuch Philosophie und Ethik. Band 1: Didaktik und Methoden, Band 2: Disziplinen und Themen, Paderborn 2015: Schöningh Verlag
Präsenzpflicht
Nicht S2-Studierende im Lehrdiplomstudium Philosophie melden sich bei Interesse bei der Studiengangsleitung S2.