Rechenschwierigkeiten F25.001

Nummer: PLU.HP01.04-S1.F25.001
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Yvonne Wegmann, u.a.
ECTS-Punkte: 3
Datum: 24.02.2025 - 02.06.2025
Raum: SE 104 / SE 107 / UP 2.B33
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung
Leistungsnachweisbeschreibung / zusätzliche Dokumente
LN Future
LN Future Förderjournal

Ziele und Inhalte

Im Teilmodul Rechenschwierigkeiten werden Grundlagen zur Thematik (Begrifflichlichkeiten, Definitionen) aufgezeigt. Im Weiteren wird thematisiert, welche Merkmale Schüler*innen mit Rechenschwierigkeiten zeigen und warum die Förderung des Basisstoffes zentral ist. Danach wird auf die Bereiche des arithmetischen Basisstoffes und deren Diagnostik und Förderung im Mathematikunterricht eingegangen. Weitere relevante Themen wie z.B. das Bruchrechnen und die negativen Zahlen werden aufgenommen. Erste diagnostische Instrumente mit dem Fokus Beobachtung werden eingeführt und erprobt.

Zentrale Kompetenzen

IO.01.01 Unterricht unter Berücksichtigung individueller Lernausgangsbedingungen gestalten

Ich erkenne Situationen, in denen Teilhabe am aktuellen und/oder späteren Leben gefährdet ist. In Absprache mit anderen am Förderprozess beteiligten Personen, gelingt es mir, den Handlungsbedarf prägnant zu benennen und relevante Fragestellungen für die Situationsanalyse zu finden

IO01.02 Fördermassnahmen planen

Ich kann zentrale theoretisch begründete Interventionen, die sich für Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen eignen, für die Planung der Förderung nutzen.

IO.02.01 Gestalten eines integrativen Unterrichts

Ich kann die unterschiedlichen Lebenswelten, Lernvoraussetzungen und -bedingungen meiner Schüler*innen wahrnehmen. Diese Vielfalt berücksichtige ich bei der Gestaltung des Unterrichts, indem ich ausgewählte Instrumente und Methoden gezielt so einsetze, dass dadurch keine Benachteiligungen auftreten.

IO.03.01 Hilfsmittel, Förderprogramme/-material & Lernaufgaben bereitstellen

Ich kann theoriegeleitet Hilfsmittel, Förderprogramme und -material sowie Lernaufgaben entsprechend den Lernausgangsbedingungen von Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen auswählen und diese fachlich korrekt einsetzen.

IO.03.02 Heilpädagogische Intervention adaptiv gestalten

Ich kenne einige zentrale, theoretisch begründete Interventionsmassnahmen für Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen und kann zentrale Fördermethoden/-ansätze oder Elemente davon umsetzen.

IO.04.02 Lern- und Entwicklungsprofil diagnostisch erfassen

Ich kann die Leistungen der Schüler*innen mit besonderem Lernausgangsbedingungen differenziert und kriteriengeleitet beobachten. Bei Bedarf kann ich Lernstandserfassungen punktuell einsetzen.

IO.04.03 Erfasstes Lern- und Entwicklungsprofil
zusammenfassend beurteilen

Ich kann die beobachteten Ergebnisse in theoretische Modelle einordnen, mit Bezug auf kriteriale Normen (Lehrplan, Entwicklungsmodelle) beurteilen und eine beschreibende Hypothese formulieren.

IO.04.04 Einflussfaktoren zur Erklärung des erfassten Lern- und Entwicklungsprofil einbeziehen

Ich kann erste theoriebasierte Überlegungen in Bezug auf mögliche Einflussfaktoren und/oder Hintergründe der Lernschwierigkeiten oder der Probleme im Sozialverhalten tätigen.
Ich überprüfe meine diesbezüglichen Annahmen mit konkreten Beobachtungen, ausgewählten Testverfahren und/oder Gesprächen. Ich kann anhand der erhobenen Daten eine erklärende Hypothese formulieren und belegen.

IO.04.05 Lern- und Förderziele bestimmen

Ich kann die – durch Beobachtung – erfassten Leistungen von Schüler*innen mit besonderen Lernvoraussetzungen in theoretische Modelle einordnen und aufgrund dieser Einordnung adäquate Förderziele bestimmen und formulieren.


Zentrale Inhalte

- Thematik Rechenstörung und arithmetischer Basisstoff
- Beobachtungsinstrumente für den diagnostischen Prozess auf der Ebene von Lernstandserfassungen
- Mathematische Entwicklung und deren Einfluss auf den späteren Mathematikunterricht
- Flexibles Rechnen, Ablösung vom zählenden Rechnen, Rechenstrategien, Operationsverständnis
- Dezimalsystem: Zahlrepräsentationen, strukturorientiertes Verständnis und positionsorientiertes Verständnis
erweiterter Basisstoff: rationale Zahlen und negative Zahlen

Lehr- und Lernformen

Inputs
Gruppenarbeit
Fallstudie
E-Learning

Form des Leistungsnachweises

Aktionsforschung

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Obligatorische Lektüre

• Scherer, P.; Moser Opitz, E. (2010): Fördern im Mathematikunterricht der Primarstufe. Heidelberg: Spektrum. S. 61-83, 117-137
• Küspert, P. & Krajewski, K. (2013). Mathematische Kompetenzen. In A. Lohaus. & M. Glüer (Hrsg.), Entwicklungsförderung im Kindergartenalter. Göttingen:
• Hogrefe.S. 204-220
• Rathgeb, E (2015) Mathematische Bildung im Kindergarten. In Mehr ist mehr. Mathematische Frühförderung mit Regelspielen. Stuttgart: Kallmeyer. S. 10-20
• Moser Opitz, Elisabeth (2007): Erstrechnen. In: Heimlich, Ulrich; Wember Franz B. (Hrsg.): Didaktik des Unterrichts mit Förderschwerpunkt Lernen. Ein Handbuch für Studium und Praxis. Stuttgart: Kohlhammer. S. 253-265
• Verboom, L. (2012). Zahlbeziehungen erkennen- Grundlage für Rechenstrategien. Grundschule Mathematik 35, S. 40-43
• Häsel-Weide, U. (2012). Teile-Ganzes-Beziehungen kooperativ fördern. Grundschule Mathematik 35, S. 10-13
• Rathgeb-Schnierer, E. (2014). Flexibles Rechnen lernen. Die Grundschul-zeitschrift, 28(280), 28-33.
• Rechtsteiner, Ch. (2018). «Ich hab’s im Kopf gerechnet.» Aktivitäten im Kopfrechnen. In: Fördermagazin Sekundarstufe 2/18, S. 8-12
• Wartha, S. (2011). Handeln und Verstehen. Förderbaustein: Grundvorstellungen aufbauen. In: Mathematik lehren 166. S. 8-14

Literaturhinweise

• Hess, K. (2012). Kinder brauchen Strategien. Eine frühe Sicht auf mathematisches Verstehen. Seelze: Kallmeyer.
• Schneider, W., Küspert P. & Krajewski, K. (2013). Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen. Paderborn: Schöningh.
• Freesemann, Okka (2014): Schwache Rechnerinnen und Rechner fördern. Eine Interventionsstudie an Haupt-, Gesamt- und Förderschulen. Wiesbaden: Springer-Spektrum
• Häsel, Uta et al. (2013): Ablösung vom zählenden Rechnen. Fördereinheiten für heterogene Lerngruppen. Seelze: Kallmeyer
• Moser Opitz, Elisabeth (2008): Zählen-Zahlbegriff-Rechnen. Theoretische Grundlagen und eine empirische Untersuchung zum mathematischen Erstunterricht in Sonderklassen. 2. Auflage. Bern: Haupt
• Moser Opitz, Elisabeth (2013): Rechenschwäche- Dyskalkulie. Theoretische Klärung und empirische Studien an betroffenen Schülerinnen und Schülern.2. Auflage. Bern: Haupt
• Werner, Birgit (2009): Dyskalkulie-Rechenschwierigkeiten. Diagnose und Förderung rechenschwacher Kinder an Grund- und Sonderschulen. Stuttgart: Kohlhammer.
• Gaidoschik, Michael (2010): Wie Kinder rechnen lernen- oder auch nicht. Eine empirische Studie zur Entwicklung von Rechenstrategien im ersten Schuljahr. Frankfurt am Main: Peter Lang
• Gaidoschik, Michael (2014): Einmaleins verstehen, vernetzen, merken: Strategien gegen Lernschwierigkeiten. Seelze: Kallmeyer Klett
• Franke, Marianne; Ruwisch, Silke (2010): Didaktik des Sachrechnens in der Grundschule. 2. Auflage Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag
• Greefrath, Gilbert (2010): Didaktik des Sachrechnens auf der Sekundarstufe. Heidelberg: Spektrum
• Häsel, Uta (2005): Sachaufgaben im Mathematikunterricht in Schulen für Lernbehinderte. Theoretische Analyse und empirische Studien. Hildesheim: franzbecker
• Padberg, F. (2011): Didaktik der Arithmetik für Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung. 2. Auflage. Heidelberg: Spektrum
• Von Aster, Michael; Lorenz, Jens Holger.(2013): Rechenstörungen bei Kindern. Neurowissenschaft, Psychologie, Pädagogik. 2. Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Präsenzpflicht

Die beiden Termine vom 05. Mai 25 und 12. Mai 25 müssen zwingend wahrgenommen werden. Werden diese Termine nicht eingehalten, muss pro Termin ein Arbeitsauftrag im Umfang von zwei Stunden geleistet werden.
Die 80%-Regel gilt für alle anderen Termine (10 Termine).

Ergänzungen

Die in diesem Modul zu erwerbenden Kompetenzen werden im Rahmen des Leistungsnachweises individuumsorientiert gross "Förderdiagnostisches Journal" überprüft.