Wahlpflichtmodule Professionelle Selbst- und Sozialkompetenz F25.001
Nummer: | PLU.PV02.03-HP.F25.001 |
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Veranstalter: | PLU.Schulische Heilpädagogik |
Leitung: | Annemarie Kummer Wyss |
ECTS-Punkte: | 2 |
Datum: | 11.02.2025 - 27.05.2025 |
Raum: | |
Unterrichtssprache: | Deutsch |
Weitere Informationen: |
Ziele und Inhalte
Im Themenblock «Professionsverständnis» wird das eigene Berufsverständnis in heilpädagogischen Praxisfeldern spezifisch im Hinblick auf historische, rechtliche, berufsethische und soziologische Fragestellungen fokussiert. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsbiografie sowie der aktuellen Berufspraxis geht es zudem darum, sinnvolle persönliche Lern- und Entwicklungsprozesse auf der Folie von theoretischen Wissensaspekten zu initiieren und sich als Professionelle in einem spezifischen Kontext von Schule immer wieder zu verorten.
Im Verlauf des gesamten Aufbaustudiums setzen sich die Studierenden in Wahlmodulen mit ihrer professionellen Selbst- und Sozialkompetenz auseinander: Es geht um Auftreten und Kommunizieren, um Selbstmanagement, um Gesundheit im Beruf, sowie um das professionelle Handeln in besonders herausfordernden Situationen. Es geht aber auch darum, über handlungsorientierte und kreative Zugänge konkret und reflexiv den professionellen Horizont zu erweitern (z.B. über Theater, Musik, Bewegung, kreatives Gestalten etc.). Ebenso werden Kurse im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung angeboten, in denen es v.a. um (Selbst)Führungs- und Kooperationskompetenz bei Entwicklungs- und Veränderungsprozessen im schulischen Kontext geht, da spezifische Bildungssituationen mit Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen immer wieder Anpassungsleistungen in ihrem Umfeld und deshalb seitens SHP erfordern!
Organisation:
- Die Wahlkurse werden in Kooperation zwischen der Weiterbildung (Volksschule / MAS IF) und dem MA SHP angeboten und jährlich ausgeschrieben.
- Alle Studierenden haben zwei Kurse aus dem entsprechenden Angebot der Weiterbildung zu besuchen (2 CP). Individuelle Regelungen sind möglich aufgrund von entsprechenden Vorleistungen.
- Die Studierenden im MA SHP werden zu gegebenem Zeitpunkt im ersten Studienjahr (Nukleus) über den Infoletter respektive nach Anmeldung auf die verkürzte Ausbildung (Aufbaustudium) per Mail informiert über die Anmeldemöglichkeiten und -bedingungen für die Wahlmodule / -kurse.
- Jeweils nach Abschluss der einzelnen Kurse erhalten die Studierenden einen Kursnachweis. Dieser ist aufzubewahren. Im 6. Semester werden die Studierenden gebeten, die Kursnachweise einzureichen, damit das Teilmodul PV02.03 qualifiziert werden kann (Information über den Infoletter).
Je nach Wahlangebot werden die aufgeführten Kompetenzen mehr oder weniger bearbeitet. Im Fokus stehen die Erziehungs-, Beziehungs-, Reflexionskompetenzen sowie die Kompetenzen im Umgang mit Belastungen. Besonders relevante Kompetenzen sind ausführlich aufgeführt.
Grundlage: Kompetenzraster Systemorientierung (Niveau 3) / Entwicklungsorientierung (Niveau 3)
Kompetenz zur Unterrichtsplanung:
SO.01.01 – Integrativen / inklusiven und ressourcenorientierten, gemeinsamen Unterricht planen
Kompetenz zur kompetenz-, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichtsgestaltung:
SO.02.01 – Integrativen / inklusiven und ressourcenorientierten, gemeinsamen Unterricht gestalten
Diagnose- und Beurteilungskompetenz:
SO.04.01 – Mit dem Einfluss von Implicit Bias auf Diagnose und Beurteilung professionell umgehen
EO.04.01 Prozess initiieren & Situation klären: Initiierung von Untersuchungs- und Forschungsprozesse und Klärung der Situation sowie des erforderlichen Wissens
Erziehungskompetenz:
SO.05.01 – Zentrale Werte vermitteln: Ich kann die Werte einer chancengerechten, integrativen / inklusiven und demokratischen Gesellschaft (z.B. Partizipation, Teilhabe, Nichtdiskriminierung) mit den Methoden und Massnahmen der schulischen Heilpädagogik in der Förderung einzelner Schüler*innen und Lerngruppen umsetzen und diese als Grundlagen und Leitlinien des Umgangs in Schule und Unterricht vermitteln.
Beziehungskompetenz:
SO.06.01 – Achtung und Respekt im Kontext von Diversität zeigen können
SO.06.02 – Advokatorische Funktion und Vorbildrolle im professionellen Umfeld mit Wirkung einsetzen
EO.06.01 Eigene Rolle gestalten & Teams führen / Eigene Rolle wahrnehmen und gestalten, Beziehungen kooperativ gestalten, Konflikte erkennen, lösen und präventiv minimieren: Ich kann Verantwortung für den Prozess der Ausgestaltung der eigenen Rolle unter Einbezug des Systems im Rahmen von Entwicklungsprozessen übernehmen, kommuniziere dies den Betroffenen und handle mit ihnen Rollenabgrenzungen aus. (…)Durch geklärte Rollen und Zuständigkeiten kann ich Konflikte minimieren. Auftretende Widerstände anerkenne ich als Kooperationsangebote und gehe entsprechend damit um.
Organisationskompetenz:
SO.07.01 – Disziplin und System Heilpädagogik verstehen und handlungsleitend in der Praxis berücksichtigen
SO.07.02 – Schule als Organisation verstehen und sowohl gesellschafts-, bildungspolitisch, rechtlich oder soziologisch begründet funktionsadäquat handeln
SO.07.03 – Funktions- und Rollenklarheit schaffen und entsprechend handeln: Ich kann meine diversitäts- und heilpädagogisch ausgerichteten Funktionen und Rollen in entsprechenden Handlungsfeldern und Settings auf Ebene des Unterrichts und der Einzelschule verorten und bezogen auf das jeweilige Praxissystem angemessen (integrativ) handeln, insbesondere auch in den Übergängen (Vorschule – Schule – nachschulischer Bereich). In Situationen der Unklarheit kann ich mit angemessenen kommunikativen Strategien (professionelle Selbst- und Sozialkompetenz) kooperativ Funktionen und Rollen klären.
Reflexionskompetenz:
SO.08.01 – Eigene Haltungen, Prägungen und Wahrnehmungen reflektieren und im professionellen Kontext weiterentwickeln: Ich kann meine Haltung sowie mein Menschenbild im Kontext diversitäts- und heilpädagogisch relevanter Systeme und Zusammenhänge systematisch und kritisch reflektieren und damit meine professionelle Identität sowie mein Professionsverständnis als SHP gezielt weiterentwickeln. Auf dieser Basis gestalte ich in Kooperation mit meinen Kolleg*innen im Unterricht und an der Schule optimierte Lernbedingungen für alle Schüler*innen mit besonderem Augenmerk auf diejenigen mit besonderen Lernausgangsbedingungen. Damit entwickelt sich auch meine professionelle Identität und mein Professionsverständnis weiter.
SO.08.02 – Die eigene professionellen Identität (Funktion & Rolle) reflektieren und weiterentwickeln: Ich setze mich als eine in diversitäts- und heilpädagogisch orientierten Handlungsfeldern tätige Lehrperson mit meiner professionellen Identität und dem damit verbundenen Handeln stetig, systematisch und reflexiv auseinander und nutze dazu auch Intervisionsprozesse. Ich kann meine Rolle im Kontext der konkreten strukturellen Ausgestaltung meines heilpädagogischen Handlungsfeldes auf verschiedenen Ebenen (Unterricht, Förderprozess, Stufe, Schulteam) situieren, professionell ausgestalten und weiterentwickeln (on the job, in Weiterbildungen).
Kompetenz zum Umgang mit Belastungen:
SO.09.01 – Persönliche Belastungssituationen erkennen und bewältigen: Ich kann mein persönliches und professionelles «Selbstmanagement» ausbalanciert gestalten (…)
SO.09.02 – Systemische und professionelle Belastungssituationen erkennen und bewältigen: Ich kann meine berufliche Funktion in heilpädagogisch bedeutsamen Handlungsfeldern systematisch analysieren und daraus Handlungsstrategien sowie konkrete Aktivitäten ableiten, die präventiv wirken und dadurch Belastungssituationen im System (mich eingerechnet) reduzieren können. Dafür beurteile ich auch selbstkritisch meinen eigenen Unterricht, hole proaktiv dazu Rückmeldungen ein und nutze diese systematisch für die Weiterentwicklung eines sowohl für Lernende als auch für Lehrende lern- und entwicklungsförderlichen Settings.
Berufsethische Kompetenz:
SO.10.01 – Berufsethische Haltung (weiter)entwickeln und berufsethisch handeln
SO.10.02 – Diskriminierung erkennen, Wertentscheidungen in diskriminierenden Situationen fällen und diskriminierungskritisch handeln
Lehr- und Lernformen
diverse, je nach Kurs
Modalitäten der Repetition
Keine Repetition. Es müssen zwei Kurse besucht und als "erfüllt" qualifiziert werden. Dafür steht eine Zeit von mind. 4 Semester zur Verfügung.
Obligatorische Literatur bzw. Medien
diverse, je nach Kurs
Präsenzpflicht
Die Kurse werden gemeinsam mit der Weiterbildung konzipiert. Es gilt deshalb die Präsenzpflicht. Kompensationsleistungen bei Absenzen werden von der jeweiligen Kursleitung in Auftrag gegeben. Sie sind spätestens 1 Monat nach Kursabschluss bei der Kursleitung einzureichen.
Kann seitens Studierende*r MA SHP dieser Termin begründet nicht eingehalten werden, kann bei der zuständigen Fachleitung Bildungs- und Sozialwissenschaften eine Fristerstreckung beantragt werden.