Fachdidaktik Religionslehre III (Wahlveranstaltung) F26.001

Nummer: PLU.RL01.03-S2 24.F26.001
Veranstalter: PLU.Sekundarstufe 2
Leitung: Jeannette Wick
ECTS-Punkte: 3
Datum: -
Raum:
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung

Ziele und Inhalte

Das Teilmodul «Fachdidaktik Religionslehre III» vertieft und erweitert die gelegte Basis aus den Teilmodulen «Fachdidaktik I» und «Fachdidaktik II». Es kann aber auch vor oder parallel mit diesen Teilmodulen studiert werden.
Der Fokus des Moduls liegt auf den elementaren entwicklungspsychologischen Zugängen von Schüler:innen. Die Studiereden lernen die subjektorientierten Bedingungen religionsbezogenen Lernens dadurch kennen, dass sie sich konstruktiv und kritisch mit klassischen und aktuellen empirisch fundierten entwicklungs- und religionspsychologischen Theorien auseinandersetzen. Ausgehend von Stufenmodellen der kognitiven und moralischen Entwicklung (Piaget, Kohlberg, Gilligan) und ihren religiösen Bezügen werden Theorien der Entwicklung des Glaubens (Fowler, Streib), des religiösen Urteils (Oser), des komplementären Denkens (Reich) sowie des Weltbildes und Schöpfungsverständnisses präsentiert und analysiert (Fetz/Reich/Valentin, Höger). Dabei werden sowohl die Chancen und Grenzen von überkommenen Stufentheorien für religionsbezogene Bildung deutlich als auch die grosse Bedeutung domänenspezifischer Wandlungsmodelle, die am besten durch längsschnittliche Forschungen abgestützt sind.
Darüber hinaus lernen die Studierenden grundlegende Theoreme der Religionspsychologie kennen, exemplarisch zur Frage von Gottesrepräsentanzen und Einstellungen zur Gottesfrage bei Jugendlichen. Insgesamt wird Wert auf die wissenschaftliche Fundierung der Themen und die Suche nach Praxisbezügen für den Lernort der Kantonsschule in der Deutschschweiz gelegt.

Die Studierenden…

• verstehen entwicklungs- und religionspsychologische Bedingungen religionsbezogener Bildung.
• können religionspsychologische Befunde zur Entwicklung von Religiosität, Spiritualität, Welt- und Gottesbild bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen analysieren.
• können zentrale empirisch fundierte Theorien auf ihre Praxisrelevant für den Religionslehre-Unterricht hin untersuchen.

Mit Bezug auf den Referenzrahmen der PH Luzern bereitet das Modul die Studierenden auf folgende Handlungsfelder vor:

D «Bereitstellen von Lerngelegenheiten»
E «Begleiten und Beurteilen der Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler»
F «Produktive Gestaltung der Zusammenarbeit in der Schule und mit Dritten»
G «Einnehmen der professionellen Rolle als Lehrperson in Schule und Gesellschaft»

Fachlich akzentuiert entwickelt werden die Professionskompetenzen:
03 «Kompetenz zur adaptiven Lernbegleitung und Beratung»
06 «Beziehungskompetenz»
08 «Reflexionskompetenz»

Lehr- und Lernformen

Vortrag- und Vorlesungsstil des Dozierenden; Erarbeitung der Lektüre von Sachtexten im Selbststudium; mögliche Präsentationen oder Kurzreferate von Studierenden; zielorientierte, video- und textbasierte Analyse ausgewählter empirischer Fallbeispiele aus der religions- und entwicklungspsychologischen Forschung.

Form des Leistungsnachweises

Regelmässige aktive Teilnahme (mit Anwesenheit von 80%), Erarbeitung ausgewählter Lektüre im Selbststudium; möglich sind Referate als Einzelleistung oder im Teamteaching; obligatorisch ist eine benotete schriftliche (oder mündliche) Prüfung.

Modalitäten der Repetition

Wird der schriftliche (oder mündliche) Leistungsnachweis nicht bestanden, besteht eine einmalige Wiederholungsmöglichkeit. Eine dritte Chance besteht in der Modulwiederholung.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Büttner, G. & Dieterich, V.-J. (2016). Entwicklungspsychologie in der Religionspädagogik. 2. Aufl. Göttingen.

Fetz, R. L.; Reich, K. H. & Valentin, P. (2001). Weltbildentwicklung und Schöpfungsverständnis: Eine strukturgenetische Untersuchung bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart.

Fowler, J. W. (1991). Stufen des Glaubens: Die Psychologie der menschlichen Entwicklung und die Suche nach Sinn. Gütersloh.

Grom, B. (2007). Religionspsychologie. Neuausgabe .3. Aufl. München.

Höger, C. (2020). Schöpfung, Urknall und Evolution – Einstellungen von Schüler*innen im biographischen Wandel: Ein qualitativ-empirischer Längsschnitt mit dem Ziel religionspädagogischer Pünktlichkeit im Religionsunterricht der Sekundarstufe. Berlin.

Höger, C. & Roggenkamp, A. (2025). Gottesvorstellungen, empirisch, Forschungsüberblick, in: WiReLex. https://doi.org/10.23768/wirelex.400071.

Oser, F. & Gmünder, P. (2000). Der Mensch – Stufen seiner religiösen Entwicklung. In: Büttner, G. & Dieterich, V.-J. (Hrsg.). Die religiöse Entwicklung des Menschen: Ein Grundkurs. Stuttgart, S. 123–152.

Schweitzer, F. et al (1997). Religionsunterricht und Entwicklungspsychologie: Elementarisierung in der Praxis, Gütersloh. 2. Aufl.

Streib, H. (2023). Entwicklungspsychologie, in: WiReLex. https://doi.org/10.23768/wirelex.Entwicklungspsychologie.100083.

Thierfelder, C. (2001): Gott im Werden. Gottesvorstellungen in psychoanalytischer Perspektive. In: International Journal of Practical Theology 5, S. 227–248.

Wagener, H.-J. (2021). Religionspsychologie. In: Kie-ling, K.; Engel, A.; Strunk, T. & Wagener, H.-J. (Hrsg.). Grundwissen Psychologie. Lehrbuch für Theologie und Seelsorge. Ostfildern, S. 443–477.

Einschlägige Literatur und weitere Materialien werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben und von der dozierenden Person möglichst auf die Lernplattform hochgeladen.