Entwicklung und Förderung sozial-kognitiver Kompetenz F25.002

Nummer: PLU.HP01.06-S1.F25.002
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Irina Rosa Kumschick, u.a.
ECTS-Punkte: 3
Datum: 06.03.2025 - 05.06.2025
Raum: SE 215
Unterrichtssprache: Deutsch

Ziele und Inhalte

In diesem Teilmodul stehen die sozial-kognitiven Kompetenzen im Zentrum. Soziale Kognitionen regulieren die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche die soziale Welt wahrnehmen und verarbeiten und sind für die Entwicklung angepasstem und sozial kompetentem Handeln in der Schule von zentraler Bedeutung. Sie determinieren, wie Kinder soziale Situationen enkodieren, Handlungen interpretieren, soziale Ziele und Handlungsstrategien auswählen. Schwierigkeiten bei der Entwicklung sozialer Kognitionen sind bei Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen weit verbreitet. Störungen des Unterrichts oder aggressives Verhalten gegenüber
Gleichaltrigen und Erwachsenen sind die Folge defizitärer Entwicklungen im Bereich sozialer Kognitionen. Psychologische Theorien und Befunde zu diesem Bereich der Kognition können daher hilfreich sein, um begründete diagnostische Arbeitshypothesen zu den Hintergründen sozialer Probleme und damit geeignete Ansatzpunkte für die Förderung auszumachen.

Zentrale Kompetenzen

IO.01.01 – Unterricht unter Berücksichtigung individueller Lernausgangsbedingungen gestalten: Ich kann Schüler*innen mit einem möglichen Risiko für Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten auf der Basis theoretischen
Erkenntnissen über die Störungsbilder erkennen. Ich kann darauf aufbauend mögliche Barrieren für die davon
betroffenen Schüler*innen im Unterricht wahrnehmen und den Unterricht entsprechend gestalten und anpassen.

IO.01.03 – Unterricht/Förderung evaluieren: Ich kann die durch meine Förderung bewirkten Lernfortschritte/Verhaltensänderungen der Schüler*innen mit besonderen Lernausgansbedingungen auf der Basis meines Wissens über erschwerte Lern- und Entwicklungsbedingungen beurteilen und daraus Schlüsse für die weitere Unterrichts- und/oder Förderplanung ziehen.

IO.03.02 – Heilpädagogische Intervention adaptiv gestalten: Ich kenne einige zentrale, theoretisch begründete
Interventionsmassnahmen für Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen und kann zentrale Fördermethoden/-ansätze oder Elemente davon umsetzen.

IO.04.02 – Lern- und Entwicklungsprofil diagnostisch erfassen: Ich kann die Leistungen der Schüler*innen mit besonderem Lernausgangsbedingungen differenziert und kriteriengeleitet beobachten. Bei Bedarf kann ich ausgewählte Testverfahren punktuell einsetzen.

IO.04.03 – Erfasstes Lern- und Entwicklungsprofil zusammenfassend beurteilen: Ich kann die beobachteten
Ergebnisse in theoretische Modelle einordnen, mit Bezug auf kriteriale Normen (Lehrplan, Entwicklungsmodelle)
beurteilen und eine beschreibende Hypothese formulieren.

IO.04.04 – Einflussfaktoren zur Erklärung des erfassten Lern- und Entwicklungsprofils einbeziehen: Ich kann erste
theoriebasierte Überlegungen in Bezug auf mögliche Einflussfaktoren und/oder Hintergründe der
Lernschwierigkeiten oder der Probleme im Sozialverhalten tätigen. Ich überprüfe meine diesbezüglichen Annahmen mit konkreten Beobachtungen, ausgewählten Testverfahren und/oder Gesprächen. Ich kann anhand der erhobenen Daten eine erklärende Hypothese formulieren und belegen.

Zentrale Inhalte:

• Exekutive Funktionen: Selbstkontrolle, Impulskontrolle, Aggression
• Soziometrie & Beziehungen zu Peers
• CLASS Domäne Instructional Support

Lehr- und Lernformen

Es handelt sich um ein Blended-Learning-Modul. Die Wissensvermittlung geschieht angeleitet im Selbststudium.
Die Präsenzveranstaltung dient der kooperativen Wissensverarbeitung. Die Anwendung auf den eigenen
Praxisalltag passiert schwergewichtig im Modul Mentorat und Förderdiagnostik.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

• Eckhart. M. (2016). Eine Schule für alle. Integration: Begriffe, Grundlagen, Herausforderungen und konkrete Umsetzung. In 4bis8 (8), 28-29.
• Kappus, E.-N. & Kummer Wyss, A. (2015). Inklusion in der Regelschule. In A. Pompe (Hrsg.), Deutsch inklusiv. Gemeinsam lernen in der Grundschule (15- 28). Baltmansweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
• Lienhard-Tuggener, P., Joller-Graf, K. & Mettauer Szaday, B. (2015). Rezept- buch Schulische Integration. Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule. Bern: Haupt. (daraus 13-17; 49-50)
• Sahli Lozano, C.; Vetterli, R. & Wyss A. (2017). Prozesse inklusiver Schulent- wicklung. Bern: Schulverlag plus.
• Widmer-Wolf, P. (2016). Erweitertes Verständnis beruflicher Autonomie von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen in der Zusammenarbeit mit Lehrkräften in inklusiven Schulen. In A. Kreis, J. Wick & C. Kosorok Labhart (Hrsg.), Kooperation im Kontext schulischer Heterogenität. Münster: Waxmann. (daraus 171-184).