Mentorat Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens 1 H24.051

Nummer: PLU.BW51.01-GJ.H24.051
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Marcel Bühlmann
ECTS-Punkte: 2
Datum: 09.09.2024 - 09.12.2024
Raum: SE 107
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung
Leistungsnachweisbeschreibung / zusätzliche Dokumente
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BW51.01-GJ_Leistungsnachweis

Ziele und Inhalte

Referenzrahmen der Ausbildung:
Das Teilmodul „Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens“ ist Teil des Synergiemoduls PLU.SY02-GJ „Eignungsabklärung Berufsstudien Grundjahr“ resp. dem Grundjahr-Mentorat. Das Synergiemodul stützt sich auf die Kompetenzbeschreibungen gemäss des Referenzrahmens der Ausbildung und verfolgt zusammengefasst folgende Ziele: Die Studierenden können aufgrund von theoretischen Kenntnissen zu Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens lernwirksame Unterrichtssequenzen planen, die Funktion von Lehrhandlungen für die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler begründen und den Unterricht lernzielorientiert durchführen und reflektieren. (Ausformulierte Kompetenzbeschreibungen finden sich auf der Modulkarte des Synergiemoduls)


Das Teilmodul «Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens 1» geht insbesondere auf folgende Teilziele ein:

1) Die Kompetenz zur Unterrichtsplanung und -reflexion von kurzen Unterrichtssequenzen (bis ca. 45 Minuten) bauen die Studierenden fortlaufend in Halbtagespraxis und im Einführungspraktikum auf. Die Studierenden können aufgrund von theoretischen Kenntnissen zu Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens lernwirksame Unterrichtssequenzen planen, die Funktion für Lehrhandlungen für die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler im didaktischen Kommentar begründen und den Unterricht lernzielorientiert durchführen und reflektieren.

2) Beobachten können und daraus Erkenntnisse abzuleiten ist eine zentrale Grundlage pädagogischen Handelns. Die Studierenden bauen Wissen und methodisches Können auf, um in Schule und Unterricht systematische Beobachtungen selbständig zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

3) Zusammengefasst erarbeiten die Studierenden in diesem Teilmodul des ersten Semesters Grundlagenwissen im Bereich der Professionskompetenz zur Unterrichtsplanung, der Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts, der Diagnose- und Beurteilungskompetenz sowie im Bereich der Reflexionskompetenz. Die Studierenden verstehen die theoretischen Hintergründe, Umsetzungshilfen und Kriterien zur lernförderlichen Umsetzung der behandelten Bausteine und können dieses Wissen für die Planung und Durchführung von Unterricht sowie für die Beobachtung und Reflexion nutzen.


Kernkonzepte der Bildungs- und Sozialwissenschaften:
In den Modulen des Synergiemoduls PLU.SY02-GJ „Eignungsabklärung Berufsstudien Grundjahr” werden im Phänomenbereich «Lernen» in den Kernthemen «Lerntheorien» und «Lernprozesse» die folgenden Kernkonzepte eingeführt und vertieft:
Der «Behaviorismus» wird beim Baustein „Führen und Leiten” in Bezug auf den Umgang mit Strafe bei Unterrichtsstörungen thematisiert. Das «Modelllernen und sozial-kognitive Lerntheorien» werden anhand des Bausteins „Vormachen” und des Modelllernens nach Bandura eingeführt und vertieft. Der «Konstruktivismus» und das «konstruktivistische Lernverständnis» wird über die Frage „Was ist lernen? ” eingeführt und über die Lernprozesse und die entsprechenden Bausteine «Repräsentationsformen nach Bruner» (=> Baustein Handelndes Lernen), «PADUA» (=> Grundlagenkapitel) und das Lernprozessmodell «LUKAS» (=> Baustein Lernaufgaben) vertieft. Eine Vertiefung der «Taxonomien der kognitiven Anforderungen» erfolgt insbesondere durch das Operationalisieren von „Lernziele”.
Die Kernkonzepte «Beziehungsbegriffe und Beziehungskonzepte» sowie die «Selbstbestimmungstheorie» nach Deci und Ryan (1995) werden verschiedentlich aufgenommen: Im Grundlagenkapitel – aber insbesondere auch im Baustein „Beziehungen gestalten”.
Im Baustein „Führen und Leiten” werden Aspekte der Erziehungskompetenz thematisiert, insbesondere die Pädagogische Führung von Schülerinnen und Schülern, die Rolle der Lehrperson, Grundsätze von Führen und Leiten und die Aspekte des Classroom-Managements (Kounin).

Lehr- und Lernformen

Zu Beginn des Semesters erarbeiten sich die Studierenden wesentliche Grundlagen zur Anregung und Begleitung von Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler und erfahren auf Grundlage eines sozial-konstruktivistischen Lernverständnisses und mit dem Modell des Lernprozesses (PADUA-Modell), wie ein vollständiger und auf anwendbare Kompetenz abzielender Lernprozess verläuft. Daraus wird die wichtige Rolle der Lehrperson bei der Anregung von Lernprozessen im kompetenzfördernden Unterricht abgeleitet. Im Laufe des Semesters werden Bausteine erarbeitet, welche allgemeindidaktische Grundformen des Lehrens beschreiben (z.B. Erzählen, Erklären, Vormachen sowie das Erteilen von Lernaufgaben für schüleraktives und selbständiges Lernen).

In den Teilmodulen des Synergiemoduls PLU.SY02-GJ wird ein kompetenzorientierter Hochschul-Unterricht angestrebt, wobei die Studierenden mit verschiedenen Lehr- und Lernformen angeregt und begleitet werden:
- zur eigenständigen Auseinandersetzung mit Inhalten und ko-konstruktivem Austausch mit Mitstudierenden (z.B. mit Peerfeedback zur Beobachtung und zur Unterrichtsplanung),
- zur Erarbeitung von didaktischem Wissen und Skills zur Umsetzung der Bausteine (z.B. mit anregenden, anspruchsvollen und kompetenzfördernden Studienaufgaben vgl. Moodle),
- zur Theorie-Praxis-Verknüpfung ausgehend von Praxisbeispielen: Fallbasiertes Lernen bzw. Analysieren von Praxisbeispielen der Mentoratsperson oder der Dozierenden (z.B. Videos, Lehr-Lern-Materialien); Reflexion und Austausch ausgehend von eigenen Unterrichtserfahrungen und Lehr-Lernmaterialien aus dem eigenen Unterricht oder Beobachtungen der Studierenden, kriterienorientiertes Nachdenken über Beispiele usw.,
- zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Bild der Lehrperson: subjektive Theorien sichtbar machen und hinterfragen,
- zum Perspektivenwechsel anregen: Unterricht in Hinblick auf die Lern- und Verstehensprozesse der Schülerinnen und Schüler planen, begründen, durchführen und reflektieren (in der Nachbesprechung von Unterricht, Reflexion, Beobachtungen, gemeinsam im Mentorat usw.),
- zu theoriebasierten Begründungen von Rückmeldungen zu Unterricht: lern- und motivationspsychologischen Wissens nutzen, um Annahmen und Hypothesen zur Wirkung von Lehrhandlungen auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler erklären zu können.

Methodisch-didaktisch werden verschiedene Lehr- und Lernformen eingesetzt: Einzel- und Gruppenarbeiten, strukturierte Unterrichtsgespräche, kooperative Unterrichtsformen, Analyse von Praxisbeispielen, videobasierte und textgestützte Analysen etc. Veranstaltungen können auch als Blended Learning angeboten werden.

Aufgaben der Studierenden:
Die Studierenden bereiten sich mit der jeweiligen Pflichtlektüre und allfälligen Lernaufträgen auf die Modulveranstaltungen vor. Im Modul arbeiten sie aktiv mit u.a. durch das Bearbeiten der Lernaufgaben und der Beteiligung im Unterricht.

Verbindliche Aufträge:
- Peerfeedback zu einer Beobachtung
- Peerfeedback zu einer Unterrichtsplanung mit Reflexion

Form des Leistungsnachweises

Unterrichtsplanung mit Reflexion: Dieser LN beinhaltet die Abgabe einer Unterrichtsplanung inkl. der Unterrichtsmaterialien, der Unterrichtsplanung mit einem didaktisch sinnvollen Aufbau, einem fachlich fundierten didaktischen Kommentar und einer differenzierten Reflexion.

Modalitäten der Repetition

Es gilt das Studienreglement über die Ausbildung der Pädagogischen Hochschule Luzern - SRL 516a (PH-Ausbildungsreglement) sowie die zugehörigen Ausführungsbestimmungen und der Studienplan des Studienganges.

Zusätzlich wird die Modalität der Repetition mit Art. 24 der Ausführungsbestimmungen zur Eignungsabklärung im Studienbereich „Berufsstudien“ geregelt.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

PHLU (2022). Grundlagen und Grundformen des Unterrichtens. Studienband Grundjahr-Mentorat, 1. und 2. Semester (4. überarbeitete Auflage). Luzern: Pädagogische Hochschule.

Präsenzpflicht

Die Präsenzpflicht von 80 Prozent bezieht sich auf folgende Veranstaltungen:
W1 bis W10: jeweils 2 Lektionen Seminar am Montagmorgen
W2 Veranstaltung am Mittwochvormittag
W11 und W12: keine Veranstaltungen