Historisch-systematisch orientierter Philosophieunterricht H24.001

Nummer: PLU.PH01.01-S2 24.H24.001
Veranstalter: PLU.Sekundarstufe 2
Leitung: Franco Luzzatto
ECTS-Punkte: 0
Datum: 19.09.2024 - 20.12.2024
Raum: UP 2.A11
Unterrichtssprache: Deutsch
Anmeldungszeitraum: 12.08.2024 - 25.08.2024

Ziele und Inhalte

HISTORISCH-SYSTEMATISCH ORIENTIERTER PHILOSOPHIEUNTERRICHT Historisch-systematische Philosophie planen, durchführen, auswerten
Weshalb der historisch-systematische Zugang im Philosophieunterricht bedeutsam ist? Inwiefern unterstützt eine historisch-systematische Reflexion im Unterricht das Verstehen und Einschätzen von philosophischen Positionen?
Ziele
- Dieses Modul befähigt Sie, mit historisch-systematischen Überlegungen die Positionen einzelner Autorinnen und Autoren zu rekonstruieren: Sie vermögen Lektionen zu planen, durchzuführen und auszuwerten, in denen Sie die Entwicklung philosophischer Fragestellungen und das Ergründen der historischen Vorbedingungen, aber auch der Wirkungen philosophischer Positionen sichtbar machen können.
- Die Geschichte der Philosophie einerseits und die systematische Philosophie andererseits erlaubt es Ihnen, Sachfragen im Unterricht kompetent zu klären. Bei Ihrer Beschäftigung mit philosophischen Sachfragen, z. B. der Gerechtigkeit ist stets zu berücksichtigen, was zu einem bestimmten Thema früher schon gesagt wurde. In Ihrem auf historisch-systematisch ausgerichteten Unterricht ergänzen sich die beiden Blickwinkel. Systematische Philosophie und die Geschichte der Philosophie sind dementsprechend aufeinander bezogene, miteinander verschränkte Teile der Philosophie.
- Sie können in eigenen Unterrichtsreihen an philosophischen Theorienentwürfen der Gegenwart zeigen, dass «neue Ideen» oft nicht neu sind, sondern auf bereits bestehenden Überlegungen aufbauen.
In einem historisch-systematisch ausgerichteten Philosophieunterricht ergänzen sich die beiden Perspektiven des kontextualisierten und systematischen Lernens.
Aspekte der historisch-systematischen Reflexion (Auswahl)
Philosophie ist immer aus ihrer Geschichte herauszudenken und sich gleichzeitig ihrer eigenen einmaligen Gegenwart bewusst zu werden; z. B. Erkennen von epochal bedingten Fragen; Ideen, Denken, aber auch die Kultur entwickeln sich ganz anders als z. B. die Technik. Ihre Entwicklung ist nicht einfach progressiv. Sie werden durch das Spätere und schliesslich durch das Gegenwärtige nicht einfach überholt und überwunden. In diesem Sinne sind z. B. Aristoteles und Kant Zeitgenossen;
Wandel von Sprache: Wortschatz und Semantik;
Historisch-systematische Reflexion (Auswahl)
kann in allen philosophischen Teildisziplinen stattfinden:
- Erkenntnistheorie: Natur des Wissens; Umfang und Grenzen unseres Wissens, Zusammenhang von Rechtfertigung und Wissen;
- Moralphilosophie/Ethik: Metaethik, Moralphilosophie;
Sprachphilosophie: Bedeutung, Referenz, Gebrauch;
Philosophie des Geistes: Natur mentaler Eigenschaften, Zuschreibung von mentalen Zuständen, Leib-/Seele-Problematik;
- Metaphysik: grundlegende Struktur von Realität, grundlegende Kategorien Historisch-systematisches Lernen findet in allen philosophischen Teildisziplinen statt:
Planen:
Worauf ist bei einer Unterrichtsanalyse und der Planung von historisch-systematischen Philosophiemodulen zu achten? Wie lassen sich historisch-systematische Lernprozesse planen?
Durchführen:
Welches methodische Handeln eignet sich für die historisch-systematische Reflexion im Philosophieunterricht? Wie lassen sich die historische Fundiertheit in philosophischen Sachfragen beobachten, beurteilen und individuell fördern? Wie kann historisch-systematisches Lernen angeregt, beobachtet und begleitet werden?
Auswerten:
Welche Kriterien gelten für eine gute und historisch-systematische Reflexion?
Relevante Professionskompetenzen:
01: Kompetenz zur Unterrichtsgestaltung
02: Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts
08: Reflexionskompetenz

Lehr- und Lernformen

Die Lehrveranstaltung findet sowohl im Selbst- als auch im Präsenzstudium statt, d.h. die Studierenden bearbeiten spezifische Aufgaben.

Verwendete Lehr- und Lernformen: Lektüre, textgestützte Analyse von Fallbeispielen, Gruppenarbeit.

Form des Leistungsnachweises

Abgabe einer Unterrichtssequenz plus eines Präparationsformulars [Richtgrösse 10 bis 12 Seiten] mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen mit Verweis auf fachdidaktische Artikel und einem Essay mit Einbezug der obligatorischen Lektüre [Richtgrösse 4 bis 6 Seiten].

Modalitäten der Repetition

In einer allfälligen zweiten Chance: Abgabe einer Unterrichtssequenz mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen und einem Überarbeitungsprotokoll. In einer allfälligen dritten Chance ist das Modul zu wiederholen und es ist erneut eine Unterrichtssequenz mit entsprechenden fachdidaktischen Reflexionen abzugeben.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Obligatorische Lektüre
Grund, Georg; Hirsch Hadorn Gertrude: Textanalyse in den Wissenschaften. Inhalte und Argumente analysieren und verstehen, Zürich 2014.
Rohloff, Alfred: Aufbruch zur Dialektik des Lebens. Historisch-systematischer Diskurs zur Erkenntnistheorie, Oberhausen 2016.
Luckner, Andreas; Ostritsch, Sebastian: Existenz (Grundthemen Philosophie), 2018.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Nicht S2-Studierende im Lehrdiplomstudium Philosophie melden sich bei Interesse bei der Studiengangsleitung S2.

Präsenzpflicht

Bei Nicht-Einhaltung bitte frühzeitig den/die Dozent/in kontaktieren.