Mehrperspektivität von Konsum H24.001
Nummer: | PLU.WH01.03-S1.H24.001 |
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Veranstalter: | PLU.Fach und Unterricht |
Leitung: | Angela Kaspar |
ECTS-Punkte: | 2 |
Datum: | 13.09.2024 - 13.12.2024 |
Raum: | SE 016 |
Unterrichtssprache: | Deutsch |
Weitere Informationen: |
Ziele und Inhalte
Konsum ist ein zentrales Handlungsfeld der alltäglichen Lebensführung von Menschen. Primär dient Konsum der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen. Darüber hinaus bringen Menschen mit Konsum ihre Vorstellungen von einem guten Leben zum Ausdruck. Konsum trägt aufgrund seiner symbolisch-kommunikativen Funktion zur Identitäts- und Gruppenbildung bei sowie zur (Re-)Produktion von sozialen Strukturen und Grenzen. Somit beeinflussen Menschen durch ihre Konsumentscheidungen auf der gesellschaftlichen Mikroebene der alltäglichen Lebensführung auch die Makrostrukturen von Gesellschaft und Wirtschaft. Privates Handeln ist nicht nur «privat», sondern gesellschaftlich bestimmt und wirksam. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit Konsum erfolgt deshalb mehrperspektivisch und bezieht Wissen aus unterschiedlichen Bezugsdisziplinen ein, insbesondere aus der Soziologie, Haushaltswissenschaft, Kulturwissenschaft, Umweltwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Psychologie und Ethik.
Die Studierenden können Konsum aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen betrachten. Sie verknüpfen das erarbeitete Wissen miteinander und realisieren Wechselwirkungen sowie Widersprüchliches. Sie können die «Individualität und Sozialität» von Konsumhandlungen erklären und nutzen dies als Grundlage, um über die Funktion von Konsum für Jugendliche aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive nachzudenken. Sie entwerfen Antworten, wie Menschen einzeln und kollektiv als Gesellschaft Konsumverantwortung wahrnehmen können und wie ein reflektierter Umgang mit Ambiguitäten anzugehen ist.
Lehr- und Lernformen
Die Präsenzveranstaltungen unterstützen vertiefte Auseinandersetzungen mit den Modulschwerpunkten durch Inputs, Literatur, Unterrichtsvideos, Unterrichtsmaterialien, Lernprodukte von Schülerinnen und Schülern.
Das Selbststudium dient der selbstverantwortlichen Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen.
Form des Leistungsnachweises
Die Studierenden erhalten über Interviews Einblicke in Überlegungen, die sich Menschen zu Konsum machen und analysieren diese unter Einbezug der im Modul thematisierten Perspektiven. Davon ausgehend reflektieren sie ihre eigene Situation als Konsument*in und ziehen Schlussfolgerungen für sich als Privatperson sowie für ihre Rolle als WAH-Lehrperson in Bezug auf Konsumauseinandersetzungen mit Jugendlichen.
Modalitäten der Repetition
In einer allfälligen zweiten Chance ist eine Überarbeitung der LN-Ersteinreichung vorzunehmen..
In einer allfälligen dritten Chance ist das Modul zu wiederholen und der Leistungsnachweis erneut zu erbringen.
Obligatorische Literatur bzw. Medien
Beck, V. (2018). Konsumentenverantwortung – Überlegungen zu ihrer Konzeptualisierung und Begründung. In P. Kenning & J. Lamla (Hrsg.), Entgrenzungen des Konsums. Dokumentation der Jahreskonferenz des Netzwerks Verbraucherforschung (S. 53-65). Wiesbaden: Springer.
Brand (2014). Sozialökologische Transformation als gesellschafts-politisches Projekt. In Kurswechsel 2/2014, 7-18.
Deutschmann, Ch. (2012). Die Unersättlichkeit des Konsums. Kulturelle Modelle und soziologische Erklärungen. Lecture am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK). Wien, 3. Mai 2012. Verfügbar unter: http://www.jp.philo.at/texte/DeutschmannC1.pdf.
Heidbrink, L. & Schmidt, I. (2011). Das Prinzip der Konsumentenverantwortung. Grundlagen, Bedingungen und Umsetzungen verantwortlichen Konsums. In L. Heidbrink et al. (Hrsg.). Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum (S. 25-56). Frankfurt/New York: Campus.
Lessenich (2021): Neben uns die Sinnflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis. Berlin: Hanser Verlag.