Lehren und Lernen an der Primarschule F25.002
Nummer: | PLU.BW01.08-PS.F25.002 |
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Veranstalter: | PLU.Fach und Unterricht |
Leitung: | Gabriela Fürrer Auf der Maur, u.a. |
ECTS-Punkte: | 2 |
Datum: | 24.02.2025 - 02.06.2025 |
Raum: | SE 031 |
Unterrichtssprache: | Deutsch |
Weitere Informationen: |
Ziele und Inhalte
Die Studierenden des Moduls können heutige und künftige Erziehungs- und Bildungssituationen ausgehend von der schulpädagogischen Tradition beurteilen, verstehen, beschreiben und gestalten. Sie verstehen das Spezifische des Lernens und Lehrens für die Primarschulstufe.
Lernen im System Schule erfolgt sowohl für die Schülerinnen und Schüler wie auch für die Lehrpersonen unter spezifischen Bedingungen, welche Chancen und Grenzen beinhalten. Anhand ausgewählter historischer und aktueller Informationen, Entwicklungen und empirischer Befunde werden Hintergründe des schulischen Lernens vorgestellt und die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Primarschule beleuchtet.
Die Vorstellung davon, wie Kinder effizient und effektiv lernen, wie Unterricht zu gestalten ist und welche Rolle eine Lehrperson einnimmt, damit produktives, systematisches Lernen zustande kommt, ist zeit- und kulturgebunden. Das Modul geht einigen Stationen der Geschichte des Lernens (und Lehrens) der Institution Primarschule nach. Dabei wird sichtbar, dass jede Zeit auf der Grundlage eines bestimmten Menschen- bzw. Kindheitsbildes ihre eigene Vorstellung von Entwicklung, Erziehung, Lernens und Lehrens entwickelt hat. Der gegenseitige Bezug von
Kind, Schule und Lernen in Gegenwart und Vergangenheit wird thematisiert. Das macht verständlich, welcher Tradition die Primarschule verpflichtet ist und lässt erahnen, was an künftiger Entwicklung vor ihr liegt und was für Lehrpersonen in Zukunft vermutlich zentral sein wird.
Weil die Schule ein Erfahrungsraum für Kinder ist, werden auch einige anthropologische Aspekte von Kindheit aufgegriffen.
Menschliche Entwicklung lässt sich in Bezugnahme auf Krettenauer (2014) aus dem Zusammenwirken von biologischen Anlagefaktoren, Umweltbedingungen und der Eigenaktivität des Individuums erklären. Entwicklung findet demnach in einem wechselseitig interaktiven Individuum-Umwelt-System statt, in welchem biologische, psychologische und soziale Systeme in Beziehung stehen. Am Beispiel der Entwicklung des Geschlechts und einhergehender gesellschaftlicher Prägungen und resultierender Lebensgestaltung, wird diese dynamische
Beziehung betrachtet. Am Beispiel der Tehmatik der «Schüchternheit» wird zudem eine Brücke zum Modul «Entwicklungspsychologie des Primarschulindes» geschlagen.
Im Zuge der Globalisierung bei gleichzeitiger Individualisierung der Lebensverläuft, werden Gesellschaften und Individuen im 21. Jahrhundert zunehmend vor grosse Herausforderungen gestellt. Die Schule hat explizit die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler für ein Leben in komplexen Umwelten zu befähigen, um sich kompetent inwandelnden Gesellschaften zu orientieren. Dazu gehört es, dass Schülerinnen und Schüler politische, soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen und Probleme kompetent beurteilen und verantwortungsbewusst an der demokratischen Gesellschaft partizipieren lernen. Formen des Demokratielernens in der Schule werden legitimiert
exemplarisch aufgegriffen.
Das Modul orientiert sich an den BW-Kernkonzepten und entsprechenden Fachbegriffen. Geforderte Konzepte, Ziele und erwartete Begriffe werden für die Veranstaltung abgegeben.
Bezug zu Referenzrahmen:
> Handlungsfeld A)
Aufbau einer tragfähigen Beziehung mit den Schülerinnen und Schülern kommt in allen Themen zum Tragen. Insbesondere im Rahmen der Herkunft, Lebenswelt, Umfeld und familiären Millieus kommen die unterschiedlichen Bedürfnisse und deren Anerkennung zur Sprache.
> Handlungsfeld B)
Das Gestalten und Führen einer Klassengemeinschaft hat viel mit Gemeinschaftsgefühl und Teilhabe zu tun. Inbesondere im Rahmen der Demokratie, Partizipation und Mitbestmmung wird dieses Handlungsfeld angesprochen.
> Handlungsfeld C)
Die Förderung und Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Schüler:innen zeigt sich einerseits in der Nahtstelle zur Entwicklungspsychologie, andererseits in der Vermittlung von legitimen Werten und Normen, wie wir es im historischen Kontext um im Zusmamenhang mit dem Erziehungsverständnis und Kindheitsbildern antreffen werden.
> Handlungsfelder F), G), H) in Bezug auf Schule und Gesellschaft
Schule als System und auf verschiedenen Ebenen wird in verschiedenen Themen angesprochen. Auch die Rolle der Lehrperson und Schule in der Gesellschaft sowie das Thema der Zusammenarbeit kommt in verschiedenen Themen zur Sprache.
Lehr- und Lernformen
- Selbständige Vor- und Nachbereitung der Kernthemen
- Selbständiges Studium der Readertexte
- Aktive Teilnahme an der Vorlesung
- Vorlesung enthält vereinzelte kleinere Aufträge und Diskussionen
- Betrachtung von Teasern und ggf. vorgängige Aufgaben lösen
- Repetition anhand der Aufzeichnungen.
Form des Leistungsnachweises
Schriftliche Prüfung
Offene und halb offene gestufte Fragen. Antworten als Fliesstext.
Modalitäten der Repetition
Schriftliche Prüfung in der ersten und zweiten Chance.
In einer allfälligen dritten Chance ist das Modul zu wiederholen und erneut eine schriftliche Prüfung abzulegen.
Obligatorische Literatur bzw. Medien
In der Vorlesung gezeigte und angesprochene Präsentationen, Beispiele, Medien und Quellen.
(Reader-)Texte, welche zu den einzelnen Themen als pdf auf Moodle zur Verfügung gestellt werden.
Lernziellisten inkl. Kernkonzepte und Fachbegriffe
Präsenzpflicht
Die Vorlesung wird aufgezeichnet. Die Präsenz wird erwartet und empfohlen.