Interventionen bei Lernschwierigkeiten F25.540

Nummer: PLU.KS02.02-HP.F25.540
Veranstalter: PLU.Schulische Heilpädagogik
Leitung: Ulrike Krobath, u.a.
ECTS-Punkte: 2
Datum: 14.03.2025 - 11.04.2025
Raum: SE 104 / SE 120 / SE 127
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung
Leistungsnachweisbeschreibung / zusätzliche Dokumente
LN_Diagnostik und Intervention in der Anwendung DIA_HL22

Ziele und Inhalte

KURZBESCHRIEB:
Den Schwerpunkt dieses Moduls bilden heilpädagogische Interventionsmassnahmen in der Mathematik und in der Lesekompetenz.
Im Bereich der Lesekompetenz wird vertiefend auf verschiedene Interventionsmassnahmen entsprechend dem Schriftspracherwerb und dem hierarchischen Textverständnismodell eingegangen werden. Dabei wird auch die Förderung der frühen literalen Fähigkeiten gerade für Kinder mit kognitiver Beeinträchtigung (auch mit wenig oder ohne Lautsprache) einbezogen. Auch bei den weiteren Interventionsmassnahmen (Worterkennung, Leseflüssigkeit und Leseverständnis) soll immer auch der Fokus auch auf Kinder mit kognitiver Beeinträchtigung gerichtet werden. Ebenso werden Möglichkeiten zur Anpassung und Aufbereitung von Texten entsprechend dem Leistungsstand der Kinder und Jugendlichen mit Leseschwierigkeiten (inklusive für Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung) thematisiert.
Im Bereich der Intervention mit Kindern mit Rechenschwierigkeiten geht es um die Vertiefung der im Modul KS01.03 gelegten Grundlagen. Dabei wird gezielt auf die adaptive Förderung fokussiert und die Themen Differenzierung und Erweiterung des mathematischen Basisstoffes eingegangen.

ZENTRALE KOMPETENZEN

IO.01.01 Unterricht unter Berücksichtigung individueller Lernausgangsbedingungen gestalten
Ich kann verschiedene Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten erkennen und differenzieren. Ich kann Barrieren zwischen Unterrichtsanforderungen und Lernvoraussetzungen der betroffenen Schüler*innen identifizieren, präzise erfassen und beschreiben. Ich kann diese Barrieren so verändern oder vermeiden, dass das Lernen und die Teilhabe am Unterricht und in der Gesellschaft für Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen möglich werden. Bei Bedarf kann ich auch das Umfeld entsprechend beraten.

IO.01.02 Fördermassnahmen planen
Ich kann bei Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen theorie- und evidenzbasierte Interventionen für einen differenzierenden Unterricht förderzielbezogen planen.

IO01.03 Unterricht/Förderung evaluieren
Ich kann die durch meine Förderung erzielte Leistungen der Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen, in Bezug auf Lernfortschritte beurteilen. Dieses Ergebnis kann ich sowohl hinsichtlich der gewählten Förderdiagnose als auch der Fördermassnahme evaluieren. Für einen nächsten Förderzyklus kann ich entsprechende Anpassungen in der Förderdiagnose oder in den Fördermassnahmen vornehmen.

IO.02.01 Gestalten eines integrativen Unterrichts
Ich kann das Wissen um die vielfältigen Lebenswelten, Lernvoraussetzungen und -bedingungen sowohl zu deren individuellen Förderung als auch zum Aufbau eines integrativen/inklusiven Unterrichtsetting nutzen. Ich verfüge über ein breites Methodenrepertoire und über Diagnose- und Fördertechniken, um den Unterricht für alle kompetenz- und verstehensorientiert zu gestalten und passe die Gestaltung bei Bedarf situativ an.

IO03.01 Hilfsmittel, Förderprogramme/-material & Lernaufgaben bereitstellen
Ich kann theoriegeleitet und auf der Basis von wissenschaftlicher Evidenz eigene Hilfsmittel/Medien und Förderprogramme/-material entsprechend den Voraussetzungen der Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen entwickeln oder gezielt auswählen und diese flexibel und fachlich korrekt einsetzen. Ich beachte dabei, dass die Hilfsmittel/Medien und Förderprogramme/-mittel den Betroffenen, das Verständnis und die Produktion von Lerninhalten erleichtern oder gezielt fördern können.

IO.03.02 Heilpädagogische Intervention adaptiv gestalten
Ich verfüge über ein breites Repertoire an theoretisch begründeten und evidenzbasierten Interventionsmethoden. Aus diesem Repertoire kann ich entsprechend dem – aus dem erfassten Leistungs- und Entwicklungsprofil von Schüler*innen mit besonderen Lernausgangslagen ermittelten – Förderziel die adäquate Interventionsmethode bestimmen und korrekt umsetzen.

IO03.03 Lernverlauf überwachen (Monitoring)
Ich kann bei der Durchführung der Intervention die Leistungen der Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen im Lernverlauf kritisch überprüfen und bei Nicht-Responsivität meine Intervention revidieren und entsprechend den Leistungen der Schüler*innen mit besonderen Lernausgangsbedingungen adaptieren.

EO.04.02 Informationen gewinnen & auswerten: Fachliteratur recherchieren und Daten mit angemessenen Methoden generieren
Ich kann konkrete Forschungsfragen aus meinem Berufsalltag aufgreifen und systematisch relevante Fachliteratur dazu finden. Ich kann auf der Basis von Fachliteratur mit der nötigen Zurückhaltung Schlüsse in Bezug auf meine Forschungsfrage ziehen und Einschränkungen transparent machen (Hypothesen). Ich kann Fachdiskurse mit unterschiedlichen Forschungsergebnissen zum selben Thema verstehen und interpretieren. Ich kann passende qualitative und/oder quantitative Verfahren zur Erhebung, Analyse und Auswertung empirischer Daten korrekt umsetzen.

ZENTRALE INHALTE

INTVENTIONEN BEI LERNSCHWIERIGKEITEN MATHEMATIK UND SPRACHE

Bereich Lesekompetenz:
- Intervention Lesekompetenz: Ueberblick, Merkmale der Evidenzbasierung
- Interventionsmassnahmen zu/Förderung der frühen literalen Fähigkeiten (inkl. Lesen lernen ohne oder mit eingeschränkter Lautsprache), der indirekten Worterkennung, der direkten Worterkennung/Leseflüssigkeit
- Textanforderungen/-anpassungen
- Interventionsmassnahmen zum Leseverständnis (Wortschatz, Satzanalyse, Inferenzen, Textstruktur u.a.)
- Merkmale von evidenzbasierten Lese-Interventionen

Bereich Mathematik
- Inklusiver Mathematikunterricht: gemeinsamer Unterricht, spezifische individuelle Förderung, Differenzierung mithilfe von Aufgaben, Arbeit am gemeinsamen mathematischen Kern
- Grundoperationen Multiplikation und Division: Theoretische Hintergründe, Förderung
- Spielorientierte Förderung im Zyklus 1
- Intervention zu rationalen Zahlen (erweiterter Basisstoff): neue Denkgewohnheiten, theoretische Hintergründe, Förderung
- Sachrechen und individuelle Förderung
- LN DIA Überblick und Beispiele

Lehr- und Lernformen

Es handelt sich um ein Blended-Learning-Modul. Die Wissensvermittlung geschieht angeleitet im Selbststudium. Die Präsenzveranstaltung dient der kooperativen Wissensverarbeitung. Die Anwendung auf den eigenen Praxisalltag passiert schwergewichtig im Modul Mentorat und Förderdiagnostik.

Form des Leistungsnachweises

Die Inhalte dieses Moduls werden im Leistungsnachweis Individuumsorientiert gross des 2. Studienjahres "LN Diagnostik und Intervention in der Anwendung" am Ende des 4. Semesters geprüft.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Sämtliche Module des ersten Studienjahrs müssen mit „erfüllt“, „erfüllt in der 2. Chance“, „erlassen“ oder „Bewertung ausstehend“ bewertet sein.

Präsenzpflicht

Für alle Module des MA SHP gelten die folgenden vier Präsenzregelungen:
1. Während der Präsenzanlässe wird kooperativ gearbeitet; es wird deshalb grundsätzlich Präsenz erwartet.
2. Kann man nicht an Präsenzanlässen teilnehmen, meldet man sich bei den zuständigen Dozierenden ab.
3. Wer nicht teilnehmen kann, arbeitet die Inhalte selbständig auf.
4. Wenn ganze Halbtage in einem Modul (am selben Präsenztag) verpasst werden, müssen Kompensationsleistungen erbracht werden.