Lebensführung und Nachhaltigkeit H24.001

Nummer: PLU.WH01.06-S1.H24.001
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Claudia Wespi, u.a.
ECTS-Punkte: 2
Datum: 12.09.2024 - 12.12.2024
Raum: SE 112
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung

Ziele und Inhalte

In den Arrangements der alltäglichen Lebensführung trifft alles zusammen, was für das Leben von Bedeutung ist: die tagtäglichen Anforderungen und Handlungsoptionen, Werte sowie die individuell verfügbaren materiellen, kulturellen, personalen und sozialen Ressourcen. Dabei vollzieht sich Lebensführung im Zusammenspiel zwischen privaten Haushalten, Märkten, Staat und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Entscheidungen haben direkte und indirekte, kurz- und langfristig wirkende Folgen für den Einzelnen, die Gemeinschaft und die Gesellschaft.
Die wachsende Weltbevölkerung, die Zunahme des individuellen Verbrauchs bzw. des Konsumniveaus in den Industrieländern und damit verbunden die Verknappung der natürlichen Ressourcen, die Entkopplung von Konsum und Produktion, die ungleichen Lebensbedingungen und der ungleiche Zugang zu verschiedenen Ressourcen, die Gefährdung von Lebensgrundlagen durch Umweltfolgen von Produktion und Konsum bringen mit sich, dass jeder Mensch Kompetenzen benötigt, um im Rahmen der Lebensführung mit den Anliegen der nachhaltigen Entwicklung einen Umgang zu finden.

Die Studierenden können die Anliegen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung differenziert begründen und erkennen Ziel- und Interessenkonflikte, die im Zusammenspiel von Lebensführung und Nachhaltigkeit entstehen.
Die exemplarische Auseinandersetzung am Beispiel von Ernährung und Nachhaltigkeit trägt dazu bei, dass Studierende die Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie und damit verbundene Einflüsse und Auswirkungen in einen grösseren zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext einordnen können. Dies dient als Grundlage, um Umwelteffekte verschiedener Ernährungsweisen bzw. Umwelteffekte im Produktezyklus von Nahrungsmitteln zu verstehen und externe Effekte und externe Kosten zu überblicken, die durch die Nahrungsproduktion verursacht werden. Die Studierende erkennen die kollektiven Folgen von individuellen Handlungen und entwickeln im Bereich Ernährung Handlungsspielräume, wie die gesellschaftlich geteilte Verantwortung in persönlichen Ernährungshandlungen gelebt werden kann und wie auf politischer Ebene durch zivil-gesellschaftliches Engagement Veränderungen in Bewegung gebracht werden können. Dies alles dient dem Ziel, einen Beitrag zu leisten, um die Lebensgrundlage und die Lebensperspektiven von Menschen weltweit, heute und in Zukunft zu sichern.

Lehr- und Lernformen

Die Präsenzveranstaltungen unterstützen den Transfer von Inputs oder Literatur auf lebensweltliche Situationen, beispielsweise durch Gruppenarbeiten, Diskussionen.

Das Selbststudium dient der selbstverantwortlichen Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Brand (2014). Sozialökologische Transformation als gesellschafts-politisches Projekt. In Kurswechsel 2/2014, 7-18.

Gottwald, F.-T. & Fischler, F. (Hrsg.) (2017). Ernährung sichern – weltweit. Ökosoziale Gestaltungsperspektiven. Hamburg: Vandenhoek & Ruprecht. (Auszüge)

Hirschfelder, G., Ploeger, A., Rückert-John, J. & Schönberger, G. (Hrsg.) (2011). Was der Mensch essen darf. Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte. Wiesbaden: Springer. (Auszüge)

Jochum, G., Jurczyk, K., Vo-, G.G.& Weihrich, M. (Hrsg.) (2020). Transformationen alltäglicher Lebensführung. Konzeptionelle und zeitdiagnostische Fragen. Weinheim: Beltz, Juventa Verlag. (Auszüge)

Lessenich (2021): Neben uns die Sinnflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis. Berlin: Hanser Verlag.