Alternative Berufspraxis F25.550

Nummer: PLU.PX02.01-HP.F25.550
Veranstalter: PLU.Schulische Heilpädagogik
Leitung: Anja Braun Geiser
ECTS-Punkte: 3
Datum: 23.05.2025 - 06.06.2025
Raum: SE 031 / SE 112
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung
Leistungsnachweisbeschreibung / zusätzliche Dokumente
LN ZB/PX PiZ Portfolio interdisziplinäre Zusammenarbeit
Modulkarte PX02.01_H25

Ziele und Inhalte

Im Rahmen der «Alternativen Berufspraxis» besuchen die Studierenden einerseits heilpädagogischen Institutionen, anderseits absolvieren sie ein Praktikum im Rahmen von 24 Lektionen.

Besuche in Institutionen
Im 4. Semester besuchen alle Studierenden eine heilpädagogische Institution. Die Besuche werden im Rahmen des Moduls organisiert und gemäss den Vorgaben des Leistungsnachweises «Portfolio interdisziplinäre Zusammenarbeit» dokumentiert und reflektiert.

Praktikum in alternativen heilpädagogischen Berufsfeldern
Je nach Praktikumsstelle wird dieses Praktikum in einem alternativen heilpädagogischen Gebiet unterschiedlich gestaltet; von einer eher als Hospitation zu bezeichnenden Praktikumssituation bis hin zur Übernahme gezielter Aufträge (Teamteaching, Einzelförderung, Gruppenarbeiten…) in einer Praktikumsklasse kann alles vorkommen.
a) Studierende, welche in der eigenen heilpädagogischen Arbeit integrativ arbeiten, besuchen das Praktikum in einer separativen heilpädagogischen Institution.
b) Studierende, welche in der eigenen heilpädagogischen Arbeit separativ arbeiten, besuchen das Praktikum in einem integrativen Setting einer Regelschule.

Zu a) Varianten für das Praktikum im separativen Setting:
- Externes Praktikum in einer mit der PHLU kooperierenden Zentralschweizer Sonderschulinstitution; Zeitpunkt der Durchführung in Absprache mit den entsprechenden Praxislehrpersonen zwischen Oktober und Juni im 2. Studienjahr.
- Externes Praktikum in einer selbstgewählten Sonderschulinstitution ausserhalb der Zentralschweiz; Zeitpunkt der Durchführung in Absprache mit den entsprechenden Praxislehrpersonen zwischen Oktober und Juni im 2. Studienjahr.

Zu b) Das Praktikum im integrativen Setting wird an einer (integrativen) Regelschule und betreut durch eine ausgebildete heilpädagogische Fachperson absolviert. Auch dieses Praktikum wird in Absprache mit der entsprechenden Praxislehrperson im 2. Studienjahr durchgeführt.

Anfangs des 3. Semesters werden die Studierenden sowohl organisatorisch (1. Studientag) als auch thematisch (Blocktag im Oktober, ausgewiesen als Teilmodulanlass im Modul ZB02.01!) in die Praktika und die Besuche in den Institutionen (im 4. Semester) eingeführt.
Ende des 4. Semesters werden die Erfahrungen aus den Einblicken in alternative Berufspraxis-Felder, die auch im Leistungsnachweis «Portfolio Interdisziplinäre Zusammenarbeit» nachgewiesen werden, ausgewertet (letzter Blocktag).

Institutionen und Praxisfelder der Heilpädagogik:
Historische und aktuelle Übersicht zu verschiedenen Institutionen im Bereich der Bildung und Erziehung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Lernausgangsbedingungen und Behinderungen

Reflexionskompetenz (sowohl fachlich als auch methodisch) im Zusammenhang mit alternativen Berufspraxis-Erfahrungen:
- Fokus heilpädagogisches Handeln: Reflexion im Professionalisierungsdiskurs wird als mentaler und theoriebezogener Prozess verstanden, mit dem versucht wird, eine Situation, ein Problem oder bestehendes Wissen zu strukturieren oder zu restrukturieren, um gründlicher zu verstehen und zu erklären sowie einer kritischen Betrachtung zu unterziehen, aus der weitere Erkenntnisse für ein begründetes Professionshandeln hervorgehen sollen (vgl. Aeppli, Gasser, Gutzwiller & Tettenborn, 2016, S. 71f.).
- Fokus Persönlichkeitsentwicklung: Im Zusammenhang mit reflexiven Fragestellungen im Rahmen der professionellen Entwicklung des eigenen heilpädagogischen Handelns geht es begleitend zu alternativen Berufsfeld-Erfahrungen auch darum, die persönliche Auseinandersetzung mit sich selber als SHP, konfrontiert mit teilweise eher unbekannten Praxissituationen und Handlungsfeldern zu führen: Wie gehe ich mit neuen Situationen um, wie etabliere ich in Kürze förderliche Beziehungen im jeweiligen Setting, wie reflektiere und hinterfrage ich die Schulungssituation der einzelnen Schüler*innen (inklusiv, integrativ, kooperativ, separativ…) etc.

Das Modul «Alternative Berufspraxis» gehört zur berufspraktischen Ausbildung des Masterstudiengangs MA SHP. Über den Leistungsnachweis ist es gekoppelt ans Modul ZB02.01 Interdisziplinäre Zusammenarbeit. Entsprechend werden sowohl Kompetenzen aus dem Kompetenzraster Systemorientierung (ZB) als auch Kompetenzen aus dem Bereich Entwicklungsorientierung (EO) verfolgt. Die vier Professionskompetenzen im Kompetenzraster EO (Diagnose- und Beurteilungs-, Beziehungs-, Organisations- und v.a. Reflexionskompetenz) werden alle angesprochen. Die zentralen Kompetenzen werden in der Folge ausformuliert, von den anderen werden nur die entsprechenden Bezeichnungen/Titel erwähnt.

Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenz-, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts (Niveau 3)
SO.02.02 – Unterrichtsbezogen zusammenarbeiten

Kompetenz zur adaptiven Lernbegleitung und Beratung (Niveau 3)
SO.03.01 – Ziel-, ressourcen- und lösungsorientiertes professionelles Handeln (Empowerment)

Beziehungskompetenz (Niveau 3)
EO.06.01 – Eigene Rolle gestalten & Teams führen: Ich kann Verantwortung für den Prozess der Ausgestaltung der eigenen Rolle unter Einbezug des Systems (…) übernehmen, kommuniziere dies den Betroffenen und handle mit ihnen Rollenabgrenzungen aus.
SO.06.03 – Rollenerwartungen in der professionellen Zusammenarbeit aushandelnd klären und angemessen damit umgehen
SO.06.04 – Beziehungen und Settings im schulischen Kontext kooperativ gestalten: Ich baue konstruktive Beziehungen auf, rege mit gezielten Interventionen die Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten (mich eingeschlossen) an und stärke sie im Prozess, damit die gemeinsame Kooperationsbeziehung entwicklungsfördernd (v.a. für die Lernenden) wirken kann. Ich übernehme dabei Verantwortung für eine auf gegenseitiger Achtung und Respekt basierende «integrative Kooperationskultur» und kläre das kooperative Setting explizit.

Organisationskompetenz (Niveau 3)
EO.07.01 – Analysieren & Erkenntnisse ableiten: Ich kann aus Daten innovative Erkenntnisse ableiten, die über den eigenen (…) Kontext (in der Regel die eigene Arbeitssituation) hinaus relevant sind. (…) Ich kann Daten und Erkenntnisse anderer Fachpersonen nutzen und mit meinen eigenen vergleichen. Ich beachte dabei unterschiedliche Kontexte.
SO.07.03 – Funktions- und Rollenklarheit schaffen und entsprechend handeln
SO.07.04 – Interdisziplinäre Zusammenarbeit im heilpädagogischen Tätigkeitsfeld gestalten: Ich kenne die (über)regionalen, schulinternen und -externen Sonderschulinstitutionen und Fachdienste (bzgl. Behinderung, Migration, soziale Herkunft und weiterer relevanter Diversitätsdimensionen), die meine Lernenden und mich und unsere Bezugssysteme unterstützen können. Ich kann produktive Kooperationsbeziehungen aufbauen, indem ich gezielt und differenziert informiere und somit die unterstützende Arbeit der Fachdienste für die Lernenden und unser schulisches System stärke.

Reflexionskompetenz (Niveau 3)
EO.08.01 – Reflektieren & Kommunizieren: Ich reflektiere den (…) Entwicklungsprozess mit Blick auf das gesamte System, um dieses gründlich zu verstehen und erklären zu können. Die Prozessdokumentation wird (…) als Teil des Erkenntnisgewinns beurteilt.
SO.08.01 – Eigene Haltungen, Prägungen und Wahrnehmungen reflektieren und im professionellen Kontext weiterentwickeln: Ich kann meine Haltung sowie mein Menschenbild im Kontext diversitäts- und heilpädagogisch relevanter Systeme und Zusammenhänge systematisch und kritisch reflektieren und damit meine professionelle Identität sowie mein Professionsverständnis als SHP gezielt weiterentwickeln. (…)
SO.08.02 – Die eigene professionellen Identität (Funktion & Rolle) reflektieren und weiterentwickeln

Kompetenz im Umgang mit Belastungen (Niveau 3)
SO.09.03 – Mit Herausforderungen und Konflikten in Kooperations- und Beratungsprozessen umgehen können

Lehr- und Lernformen

persönliche und kooperative Reflexionsaufgaben während der Präsenz, Praktikum und Besuche in Institutionen

Form des Leistungsnachweises

ZB-Leistungsnachweis im 2. Studienjahr: Portfolio interdisziplinäre Zusammenarbeit und alternative Berufspraxis (PiZ):
- Teil «Bericht über Besuche in Institutionen»
- Teil «Praktikumsbericht»

Präsenzpflicht

Für alle Module des MA SHP gelten die folgenden vier Präsenzregelungen: 1. Während der Präsenzanlässe wird kooperativ gearbeitet; es wird deshalb grundsätzlich Präsenz erwartet. 2. Kann man nicht an Präsenzanlässen teilnehmen, meldet man sich bei den
zuständigen Dozierenden ab. 3. Wer nicht teilnehmen kann, arbeitet die Inhalte selbständig auf. 4. Wenn ganze Halbtage in einem Modul (am selben Präsenztag) verpasst werden, müssen Kompensationsleistungen erbracht werden. Details und die rechtlich verbindlichen Bestimmungen können bei Bedarf den Modulkarten der einzelnen Module entnommen werden.Blocktag im 3. Semester sowie Besuche in Institutionen und ein Blockhalbtag im 4. Semester (Abschluss)

Ergänzungen

Das Teilmodul PX02.01 wird im 4. Semester abschliessend qualifiziert. Zur Organisation der Praxiseinsätze findet im 3. Semester vorgezogen ein Blocktag statt, zum Teilmodul PX02.01 gehört, aber stundenplan- und moodle-technisch im Teilmodul ZB02.01 ausgewiesen wird. An diesem Blocktag im Oktober wird v.a. in den LN-Teil Praktikumsbericht respektive in die Bedingungen und Aktivitäten fürs Praktikum im alternativen Berufsfeld eingeführt.