Spiel- und Entwicklungsprozesse H24.002

Nummer: PLU.GE01.06-KU.H24.002
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Stephanie Amstutz, u.a.
ECTS-Punkte: 3
Datum: 10.09.2024 - 10.12.2024
Raum: BE V U01
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung

Ziele und Inhalte

Ziele
Die Studierenden lernen...
... die Entwicklung der 4-8jährigen Kinder im zeichnerischen, plastischen und räumlichen Denken kennen.
... die Beobachtung der Kinder für deren Unterstützung und Förderung zu nutzen.
... mit flächigen, (Papier, Textil) plastischen (Ton.) und konstruktiv-räumlichen Materialien (Alltagsobjekten, Schaumgummi etc.) zu spielen, um sie für Darstellungen einzusetzen.
... ihre methodischen Kenntnisse und Erfahrungen mit fachspezifischen Unterrichtsmethoden zu ergänzen.

Inhalte
Die bekannten Methoden im Gestaltungsunterricht werden didaktisch und methodisch durch altersgerechte Spiel- und Lernumgebungen erweitert. In Design & Technik stehen entdeckende und nachvollziehende Unterrichtsmethoden (Lehrmittel: Werkweiser 1, Technik und Design 1. Zyklus) im Zentrum. Exemplarisch wird anhand des Materials Papier aufgezeigt, wie mit der fachspezifischen Methoden Voraussetzungen für ein Unterrichtsvorhaben/Lernarragement erarbeitet werden.
Die Studierenden adaptieren diesen Unterrichtsaufbau selbstständig in den Bereich des textilen Gestaltens.
Kompetenzorientierte Spielangebote werden aus fachlicher Perspektive in den Bereichen Licht und Schatten, im textilen Gestalten und im Bauen und Konstruieren exemplarisch beleuchtet. Die Schwerpunkte der Spielangebote liegen bei der Kinderorientierung und der Spielbegleitung. Im Bereich der Dokumentation und formativen Beurteilung steht die sprechende Wand im Fokus.

Erste Materialerfahrungen von Ton auf der Zielstufe werden gemeinsam erarbeitet. In diesem Zusammenhang werden Entwicklungsprozesse im plastischen Gestalten kennengelernt und eine Fachsprache aufgebaut.

Im Bereich des Zeichnens verfügen die Studierenden über Kenntnisse zur zeichnerischen Entwicklung. Neu wird in diesem Zusammenhang thematisiert, wie die Kinder im Zeichnungsprozess begleitet werden können.

Anhand des Bilderbuchs wird ergründet, wie Bildzugänge geschaffen, Bildaussagen gemacht werden, welche bildnerischen Aspekte und Themen enthalten sind und wie diese für den Unterricht in D&K genutzt werden können.

Für Schul- und Kindergartenklassen werden in den Bereichen Zeichnung, Malerei, plastisches Gestalten, Bauen/Konstruieren und Kreativität Freie Tätigkeiten geplant, organisiert und realisiert.
Fachliche und fachdidaktische Entscheide und deren Wirksamkeit werden diesbezüglich besprochen.
Die Studierenden entwickeln auf der Grundlage der Beobachtung und der Fachliteratur eine Diagnose- und Beurteilungskompetenz im zeichnerischen, malerischen, plastischen und räumlichen Gestalten sowie der Kreativität. Sie entwickeln daraus entwicklungsfördernde Lern- und Spielangebote für die Zielstufe. Anschliessend werden die Beobachtungen und die fachlichen und fachdidaktischen Entscheide im Modul reflektiert. Die Zusammenarbeit mit den Schulklassen dient als Vorbereitung für den Leistungsnachweis.

Professionskompetenzen
K2 Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts
Für die Unterrichtsgestaltung im Zyklus 1 ist es wichtig, sich an Entwicklungsbereichen der jungen Kinder zu orientieren und die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen. Dazu gehört explizit das Spiel als Form der Weltaneignung, aus dem fachspezifische Lernanlässe entwickelt werden können.

K4 Diagnose- und Beurteilungskompetenz
Das Wissen um die Entwicklung der Kinder in den Bereichen Zeichnen, Malen, Plastizieren, Konstruieren und Bauen ist hilfreich bei der Begleitung von Lernprozessen, dem Einschätzen individueller Lernstände und dem Schaffen von förderlichen Lerngelegenheiten in der Zielstufe. Für den LN werden in der Praxis Daten gesammelt, die für das Erweitern der Diagnose- und Beurteilungskompetenz im Gestalten genutzt werden. Diese Kompetenz wird dazu beitragen, die Kommunikation über individuelle Lernstände der Schüler*innen in den Fachbereichen TTG und BG in Elterngesprächen und Fachgesprächen zu konkretisieren.

K5 Erziehungskompetenz
Durch passende Unterrichtsverfahren und Impulse erleben die Lernenden Autonomie und Selbststeuerung. Diese auch produktiv nutzen zu können, bedeutet Erziehung zur Selbständigkeit und Übernahme der Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Dies gilt sowohl für Studierende wie auch für die Kinder in der Zielstufe. Die Studierenden lernen auszuhalten, dass nicht alle Kinder die Angebote nutzen müssen: ein weiterer Aspekt von Autonomie. Die Aufgabe, individuelle Lernprozesse in der Praxis gezielt zu beobachten, erzeugt Nähe und Verständnis und ist damit förderlich für die Beziehung zu einzelnen Schülerinnen und Schülern.

K7 Organisationskompetenz
Organisatorische und methodische Strukturierung helfen, Lerninhalte zu gestalten. Je nach Arrangement wird thematisiert, wie Materialien organisiert, gepflegt und dargeboten werden. Die Bedeutung der organisatorischen Massnahmen in Bezug auf Raum, Werkzeugen und Materialien für eine effiziente Klassenführung wird erkannt. Bezugsquellen von Material und Werkzeugen kennen zu lernen, ist für unseren Fachbereich wichtig und hilft bei der Vorbereitung.


Handlungsfelder (Referenzrahmen)

C Fördern und Begleiten der Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler
D Bereitstellen von Lerngelegenheiten
E Begleiten und Beurteilen der Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler

Lehr- und Lernformen

Entdeckende fachspezifische Unterrichtsmethoden werden kennengelernt und erprobt.

Einführungen, Diskussionen und Reflexionen in Gruppen oder im Plenum.

Seebststudiumsauftrag im Textilen Gestalten. Spielangebote für die Kinder werden geplant, ausprobiert, weiterentwickelt und verschriftlicht. Lernfilme werden genutzt.

Planung und Realisation einer Freien Tätigkeit für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern. Dokumentation mittels Videografie.

Lesen von Fachtexten. Verknüpfung der Texte mit fachlichen Inhalten, welche erprobt werden. Verarbeitung der Texte mit Beispielen aus der Unterrichtspraxis und durch Diskussionen in der Gruppe.

Form des Leistungsnachweises

Zwei Prozessdokumentationen mittels Videografie.

Modalitäten der Repetition

Die Nachbesserung wird mit der Dozentin besprochen.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Becker Stefan (2003). Plastisches Gestalten von Kindern und Jugendlichen (S.10-85, 146-147).Donauwörth: Auer.

Schuster Martin. (2000). Wissen in Zeichnung. In Schuster M. Psychologie der Kinderzeichnung, 2000 (S.76-98). Göttingen: Hogrefe Verlag.

Morawietz Anja. (2020) Zeichnen als Phänomen. In Morawietz Anja. (2020) Zeichnen als Bildungschance im Kindergarten, 2020 (S. 27-32). München: Kopaed

Vorstellungsbildung im Unterricht Edith Glaser-Henzer, abgerufen am 20. August 2024 auf
http://www.kunstunterricht-projekt.ch/pdfs/kontext_p_40-44.pdf

Reuter Oliver. (2006). Bauen und Konstruieren. In Reuter, Oliver (2006). Empirische Studie zum Experimentieren als Phänomen ästhetischen Verhaltens von Grundschulkindern. (S.223-227) Dissertation
Uni Augsburg

Voraussetzungen für die Teilnahme

Folgende Module wurden erfüllt oder anerkannt.
PLU.GE.01.01-KU
PLU.GE.01.02-KU
PLU.GE.01.03-KU
PLU.GE.01.04-KU
PLU.GE.01.05-KU