Erinnerungskulturen H24.001
Nummer: | PLU.GW03.06-S1.H24.001 |
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Veranstalter: | PLU.Fach und Unterricht |
Leitung: | Franziska Metzger |
ECTS-Punkte: | 2 |
Datum: | 13.09.2024 - 13.12.2024 |
Raum: | PF 005 / PF 211 / UP 2.B27 / UP 2.B33 |
Unterrichtssprache: | Deutsch |
Weitere Informationen: |
Ziele und Inhalte
Erinnerungskulturen manifestieren sich in allen Dimensionen von Gesellschaft, insbesondere in Kultur und Politik. Sie werden in Hinblick auf einen bestimmten Nutzen, zum Bespiel zur Identitätsvergewisserung, zur Bildung oder Unterhaltung ausgeformt. Erinnerungskulturen sind Ausdruck des kollektiven Geda¨chtnisses und in Erinnerungskulturen spiegelt sich der individuelle und kollektive Umgang mit Geschichte.
Das Modul "Erinnerungskulturen" verfolgt drei thematische Schwerpunkte:
1) In einem ersten Schwerpunkt setzen wir uns mit Konzepten von Gedächtnis, Erinnerungskultur und Geschichtsschreibung auseinander, die die Grundlage für die Analyse von Narrativen der Erinnerungsproduktion bilden können. Akteure der Erinnerungsproduktion, Formen der Äusserung in Text, Bild, Architektur und Ritual und deren politische Funktionen werden besonders in den Blick genommen.
2) In einem zweiten Schwerpunkt stehen Fragen der „Umkämpftheit der Vergangenheit“ im Zentrum, von divergierenden Deutungen der Vergangenheiten in der Geschichtsschreibung und darüber hinaus bei anderen gesellschaftlichen Akteuren der Erinnerungsproduktion, die zu dominanten und minoritären Erzählungen führen. Ein Blick auf die Wirkmächtigkeit und Langlebigkeit von Vergangenheitsdeutungen wird ebenso verfolgt wie ein solcher auf das Funktionieren entsprechender erinnerungskultureller Äusserungen und ihrer legitimierenden Wirkung.
3) In einem dritten Schwerpunkt befasst sich das Seminar mit Fragen der Transformation von Deutungen nationaler und europäischer Mythen bis hin zur Entmythisierung in der jüngsten Zeit und dem Umgang mit Migration und Flucht im 20. Jahrhundert in verschiedenen Medien der Erinnerungskonstruktion und bis in die Gegenwart. Dabei liegt ein Fokus auf Geschichtslehrmitteln, Film und Literatur.
Die Themenfelder der Umkämpftheit der Vergangenheitsdeutung, der Mythsierung und Entmythisierung nationaler Erinnerungskonstruktion, von Vorstellungen Europas sowie von Migration und Flucht werden die Schwerpunkte der Quellenanalyse darstellen, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars durchführen werden.
Mit Bezug auf den Referenzrahmen der PH Luzern bereitet das Modul die Studierenden vor auf die Handlungsfelder:
C) "Fördern und Begleiten der Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler" - speziell mit Bezug auf die Förderung kritisch-konstruktiven Denkens
D) "Bereitstellen von Lerngelegenheiten"
G) "Einnehmen der professionellen Rolle als Lehrperson in Schule und Gesellschaft"
Fachlich akzentuiert entwickelt werden die Professionskompetenzen:
1) "Kompetenz zur Unterrichtsplanung"
2) "Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts"
8) "Reflexionskompetenz"
Die Studierenden können zentrale Kenntnisse und Kompetenzen auf der Stufe Sek I vermitteln. Sie können Reflexions- und Analysekompetenz der Schülerinnen und Schüler ebenso fördern wie verantwortungsbewusstes Handeln in der Gesellschaft.
Form des Leistungsnachweises
Der Leistungsnachweis setzt sich zusammen aus dem Verfassen eines Inputpapiers (1-2 Seiten) zu einem Text der Forschungsliteratur, mehreren Forumsbeiträgen (u.a. peer-Kommentaren) auf Moodle sowie einer Semesterarbeit in Form einer Quellenanalyse (6-8 Seiten).
Modalitäten der Repetition
Wird ein Bestandteil des LN nicht umgesetzt oder als ungenügend beurteilt, kann dieser wiederholt bzw. verbessert werden.
Obligatorische Literatur bzw. Medien
Die Lektüre wird jährlich angepasst. Alle Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.
Präsenzpflicht
Es handelt sich um ein Seminar mit einem blended learning Anteil (d.h. gewissen asynchron digital durchgeführten Wochen). Bezüglich der Präsenzveranstaltungen gilt die 80%-Regelung.