Gestaltungsprozesse F25.002

Nummer: PLU.GE01.04-KU.F25.002
Veranstalter: PLU.Fach und Unterricht
Leitung: Stephanie Amstutz, u.a.
ECTS-Punkte: 2
Datum: 24.02.2025 - 02.06.2025
Raum: BE V U01
Unterrichtssprache: Deutsch
Weitere Informationen:
Teilmodulbeschreibung
Leistungsnachweisbeschreibung / zusätzliche Dokumente
Beschreibung LN GE01.04-KU.F25

Ziele und Inhalte

Ziele
Die Studierenden lernen den Begriff der Kreativität zu differenzieren und den theoretischen Hintergrund zu verstehen. Sie überprüfen und analysieren kritisch ihr Alltagswissen über «kreativ sein» anhand von Literatur und Diskussionen. Sie sind bereit, ihre herkömmlichen Überzeugungen zu reflektieren und zu begründen. Sie bauen sich Fachwissen und Kenntnisse auf, die für die Planung von kreativitätsförderndem Unterricht nötig sind. Sie befassen sich mit fördernden und hemmenden Faktoren in der Begleitung von Gestaltungsprozessen und ziehen ihre Schlüsse für die Praxis. Sie können ihre Planungen begründen. Sie können für die Basisstufe Aufgaben entwickeln, die kreativitätsfördernd sind und zugleich fachliche Kompetenzen in Kunst & Bild und Design & Technik aufbauen.

Inhalte
Der Begriff des „Bastelns“ wird einerseits als Gesellschaftsphänomen und andererseits als altersadäquate Denk- und Handlungsweise des jungen Kindes untersucht. Dabei interessiert vor allem der Anspruch an die Kreativität, der allgemein in der Gesellschaft, insbesondere an die Fächer Kunst & Bild und Design & Technik, gestellt wird.
Mit den Mitteln der Farbe und Malerei (Kunst & Bild), Mechanik, Antrieb und Bewegung (Design & Technik), werden erfinderische und assoziative Prozesse angeregt. In diesen Bereichen wird exemplarisch, fachlich und fachdidaktisch, gearbeitet und individuelle Kompetenzen aufgebaut. Fachspezifische Lehr- und Lernformen, Gestaltungsprozesse, problemorientierte/komplexe Aufgabenstellungen und Inhalte des Lehrplans 21, sind weitere Inhalte, die erarbeitet werden. Beim LN werden in Tandems sodann Varianten der Semesterthemen bearbeitet und damit aktiv der Transfer zur Zielstufe der 4-8jährigen Kinder geschaffen.

Bezug zum Referenzrahmen
K1: Kompetenz zur Unterrichtsplanung
Durch die Auseinandersetzung mit Texten und durch einen Vortrag zur Kreativitätslehre, können die Studierenden den Sinn der problemorientierten/komplexen Aufgaben besser verstehen und in eigenen Aufgabenstellungen anwenden. Sie lernen dazu fachdidaktisch sinnvolle Lernarrangements kennen, die sie bei ihren eigenen Planungen einbauen können. Die eigenen Unterrichtsideen praktisch zu erproben ist unabdingbar, um den Unterricht in Kunst & Bild und Design & Technik zu planen: Die dabei erworbenen Erkenntnisse zeigen den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben auf, helfen Fragen zum eigenen Unterricht zu stellen und Antworten zu entwickeln. Eingebettet werden die Unterrichtsentwürfe im Lehrplan 21, dazu werden die dort genannten Bereiche Gestalten, Bildnerisches Gestalten sowie Textiles und Technisches Gestalten im Zyklus 1 kennengelernt.

K2: Kompetenz zur Gestaltung eines kompetenzorientierten, verstehensorientierten und motivierenden Unterrichts
Wenn die Studierenden sich mit einer gestellten Aufgabe eigentätig auseinandersetzen, begreifen sie die fachlichen Anforderungen. Sie lernen, was schwierig und was leicht ist, und wie das Verständnis anhand von Teilproblemen aufgebaut werden muss, um den Schülerinnen und Schülern eine komplexe Aufgabe stellen zu können. Sie sollen dadurch auf die Schwierigkeiten, die sich einem Kind beim Gestalten stellen, sensibilisiert werden, auch wie die Kinder dazu befähigt werden, Aufgaben eigenständig zu lösen, wenn genügend passende Lerngelegenheiten geboten werden. Sie setzen sich mit Varianten von Anforderungen und Materialien/Verfahren auseinander, damit die heterogenen Entwicklungsstände der Kinder und die individuellen Bedürfnisse von Buben und Mädchen berücksichtigt werden können.

K3: Kompetenz zur adaptiven Lernbegleitung und Beratung
Die Studierenden lernen, Gestaltungsprozesse beratend und unterstützend zu begleiten. Wenn sie die Phasen eines Gestaltungsprozesses aus der Literatur und aus eigener Erfahrung kennen und hinderliche, sowie förderliche Faktoren beachten, kann dies besser gelingen.

K6: Beziehungskompetenz
Um individuelle Prozesse begleiten zu können, braucht es laut Referenzrahmen Einfühlungsvermögen, Offenheit, Transparenz, Echtheit, Flexibilität und Humor“ . Die Kinder erhalten den nötigen Freiraum für kreative Prozesse. Die daraus entstehenden Prozesse und Resultate fallen unterschiedlich aus, und sollten als individuelle gestalterische „Sprache“ geschätzt und gewürdigt werden. Dies gelingt nur in einer fehlerfreundlichen und humorvollen Umgebung.

K8: Reflexionskompetenz
Der Begriff der Kreativität wird untersucht und seine Verwendung in unserer Kultur reflektiert: was wird unter diesem Begriff „verkauft“ und was bedeutet er eigentlich? Welche Aufgaben- und Lernkultur in BG und TTG werden in der Zielstufe angetroffen? Welche Aufgaben werden gestellt und was bewirken sie?

K9: Kompetenz im Umgang mit Belastung
Die Studierenden durchlaufen in der Erarbeitung des LNs einen Gestalterischen Prozess. Zeiten des Anstehens oder der Ideenlosigkeit gehören zum Prozess. Diese auszuhalten und den positiven Weiterlauf des Prozesses zu erleben, stärkt den Umgang mit Belastungen.

K10: Berufsethische Kompetenz
Der gestalterische Ausdruck der Kinder wird wertgeschätzt, deren Ideen anerkannt und ihre Kreativität unterstützt. Nur so kann die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen der Kinder bezüglich Gestaltung gestärkt werden.

Handlungsfelder
C: Fördern und Begleiten der Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler
Die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder wird sowohl durch kreativitätsfördernde und kompetenzorientierte Aufgaben, als auch durch die Begleitung während der Erarbeitung der Aufgaben gefördert.

G: Einnehmen der professionellen Rolle als Lehrperson in Schule und Gesellschaft.
Sowohl in der Schule als auch in der Gesellschaft gilt es, als Lehrperson die Gestaltung der Kinder anzuerkennen und sich für diese einzusetzen. Dies kann für die Lehrperson eine Herausforderung darstellen, da alte Fachverständnisse sowohl in der Schule als auch in der Gesellschaft vorzufinden sind.

H: Verstehen und Mitgestaltung von Schulentwicklung und -system
Sich im Schulsystem für die Gestaltung der Kinder, kreativitätsfördernde und kompetenzorientierte Aufgaben und die Begleitung der Kinder während des Gestaltungsprozesses einzusetzen, trägt zur Schulentwicklung bei.

Lehr- und Lernformen

Seminar
Diverse didaktische Formen der aktiven Gestaltung von Unterricht

Form des Leistungsnachweises

Partnerarbeit.
Ein Dokument mit einem kreativitätsfördernden Aufgabensetting für die Basisstufe. Im Aufgabensetting wird der fachspezifische Kompetenzaufbau ersichtlich. Die Aufgabenstellungen und Arrangements werden praktisch erprobt.
Das Resultat soll insgesamt qualitativ mindestens genügend bis gut sein, sodass die Unterlagen den anderen Studierenden für die künftige Praxis zur Verfügung gestellt werden können.
Von jeder Person sind für den Leistungsnachweis 10-15 Stunden Arbeit zu leisten. Die Abgabe erfolgt am Semesterende.


Modalitäten der Repetition

Anhand der Leistungen werden die nötigen Nachleistungen individuell festgelegt und bis zum nächsten Semesteranfang abgegeben.

Obligatorische Literatur bzw. Medien

Skript
Verarbeitung Online-Vorlesung "Kreativität"

Präsenzpflicht

Im Präsenzunterricht wird vor allem praktisch in den Werkstätten gearbeitet und gemeinsam Texte verarbeitet.